Bremer Kultur- und Friedenspreis

Journalist Kurt Nelhiebel wird ausgezeichnet

Das Bremer Kulturzentrum „Villa Ichon“ zeichnet den Journalisten, Schriftsteller und Dichter Kurt Nelhiebel mit dem „Bremer Kultur- und Friedenspreis 2014“ aus. Im Mittelpunkt der Arbeit des aus Nordböhmen stammenden Autors stehe die Verständigung mit den osteuropäischen Nachbarn, teilte der Freundeskreis der Villa Ichon mit.

Nelhiebel habe überdies beharrlich davor gewarnt, den Rechtsextremismus zu verharmlosen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis soll ihm im März 2014 übergeben werden. Nelhiebel war lange Zeit Nachrichtenchef von Radio Bremen. Er hat sich ausführlich mit den Ursachen der Vertreibung, mit dem deutschen Widerstand gegen Hitler und den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft auseinander gesetzt. Sein neuestes Buch beschäftigt sich wieder mit der Frage, wie bundesweit mit dem Rechtsextremismus umgegangen wird. Die Sorge vor dem Abgleiten Deutschlands in den „Sumpf des Vergessens“ durchziehe wie ein roter Faden alle historisch-politischen Texte des Journalisten, so die Begründung der Jury. Seine Bücher und die meisten seiner Essays veröffentlichte er unter dem Pseudonym Conrad Taler. …weiterlesen

Rufer in der Wüste

Kurt Nelhiebel, Jahrgang 1927, ist einer der letzten noch lebenden journalistischen Beobachter des Auschwitzprozesses. Anfang der 1960er Jahre war Nelhiebel Korrespondent der „Gemeinde“, der monatlichen Zeitschrift der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Für diese berichtete er ab 1963 in 21 Reportagen vom ersten Auschwitzprozess in Frankfurt am Main. Der Prozess ging am 19. August 1965 mit der Urteilsverkündung zu Ende, sechs Angeklagte wurden damals zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt, elf bekamen zeitlich befristete Freiheitsstrafen zwischen drei und 14 Jahren, drei wurden freigesprochen. Im Spiegel des Auschwitzprozesses – Wie Neonazismus und Antisemitismus verharmlost worden sind

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