Schloss Horst in Gelsenkirchen präsentiert eine Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung
Im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht ein Tisch. Der Tisch ist ein Ort der Kommunikation, um den sich Menschen versammeln. Familienmitglieder berichten einander ihren Tag, Konferenzen werden abgehalten, Argumente ausgetauscht. Er ist aber auch Studienort, auf dem die Zeitung ausgebreitet, Bücher aufgeschlagen und Dinge abgelegt werden. Dieser Tisch könnte überall stehen. Vielleicht war es ein solcher Tisch, an dem der 32jährige Punk Thomas Schulz mit Freunden zusammen saß, bevor er am Abend des 28. März 2005 in der Dortmunder U-Bahn-Station Kampstraße auf einem 17-Jährigen aus der rechten Dortmunder Szene trifft . Nach einer verbalen Auseinandersetzung zieht der Neonazi ein Messer und sticht auf Thomas Schulz ein. Thomas verstirbt noch am selben Abend im Krankenhaus.
Womöglich war es auch solch ein Tisch, an dem Rechtsextreme Morddrohungen gegen Frank Gockel, Träger des Aachener Friedenspreises, verfassten. Oder es ist ein Stammtisch in irgendeiner Kölner Kneipe, an dem fremdenfeindliche Parolen und Vorurteile ausgetauscht werden. Vielleicht sitzen an diesem Tisch aber auch Menschen, die diesen Parolen und Vorurteilen etwas entgegensetzen, oder Menschen, die in Projekten und Initiativen planen, wie man ein Zeichen gegen Rassismus und Gewalt und für Demokratie und Menschlichkeit setzen kann.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung breitet nun auf ihrem Ausstellungstisch Informationsmaterialien zum Thema Rechtsextremismus aus, denn Informationen sind für ein Engagement gegen Rechtsextremismus genauso wichtig wie das Bewusstsein für das demokratische Fundament unserer Gesellschaft.Die Ausstellung gegen Rechtsextremismus ist vom 25. bis zum 29. März 2010 im Gelsenkirchener Schloss Horst zu sehen.
Oberbürgermeister Frank Baranowski und Franz Müntefering (MdB) werden die Ausstellung eröffnen.
Wann: Donnerstag, 25. März 2010, um 18:30 Uhr im Schloss Horst,Turfstraße 21, 45899 Gelsenkirchen-Horst.