Erinnerung im kleinen Kreis

Erinnerungsorte-Tafel am Gesundheitsamt

Heute Mittag wurde die Erinnerungsorte-Tafel, die Bernd Haase selbst gestiftet hat, im kleinen Kreis vorgestellt. Im Entree des Gesundheitsamtes haben sich Angehörige der Jüdischen Gemeinde, ausschließlich alte Menschen, und Vetreter der Stadtverwaltung, Dr. Priamus (ISG) und der Oberbürgermeister, versammelt.

Nach einer kurzen Begrüßung der Anwesenden erwähnte der OB, dass es nicht möglich war, die Erinnerungstafel am damaligen tatsächlichen Wohnort der Familie Haase, Nr. 10, anzubringen. Der Hintergrund dafür blieb so im unklaren.

Dann übergab der OB das Wort an Bernd Haase, der kurz aus der Zeit seines Lebens, die er in seiner Geburtsstadt Gelsenkirchen verbrachte, erzählte. Anschließend wurde das Kaddisch gesprochen. Die Eheleute Haase werden heute weiterreisen, um an der großen Feier der Familie Haase teilzunehmen, war dies doch der Hintergrund Ihrer Reise nach Deutschland.

Im Gespräch, welches wir gestern mit Haases geführt hatten, erwähnte Bernd, dass er, am Fenster einer Wohnung stehend, beobachtet hat, wie Hitler anlässlich der Beerdigung von Emil Kirdorf in Gelsenkirchen nur wenige Meter an Ihm vorbei ging. „Hätte ich ein Gewehr gehabt, so hätte ich in gut treffen können – aber damals war ich zu jung für einen Selbstmord. Ich frage mich bis heute immer wieder, was gewesen wäre, wenn…“ Diese Begebenheit erzählte er uns am 20. Juli 2009 – dem Jahrestag des Attentats auf Hitler durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg.

Bernd und Erika Haase in Gelsenkirchen

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