Gelsenkirchen: Stolpersteine warten auf Verlegung

 Der Stolperstein für Helene Lewek wartet auf seine Verlegung.

Auch der Stolperstein für Helene Lewek wartet auf seine Verlegung. Am 9. Februar 2010 konnte der Stolperstein für Helene Lewek am Verlegeort nur symbolisch niedergelegt werden.

Tiefbauamt Gelsenkirchen sah bisher keine Möglichkeit der Mithilfe

Nachdem aufgrund der anhaltenden Frostperiode am 9. Februar 2010 von 13 Stolpersteinen nur 4 der Mahnmale verlegt werden konnten, hat sich der Arbeitskreis Stolpersteine in Gelsenkirchen an Herrn Stappert (Abteilungsleiter Strassenbau) gewandt und Mithilfe durch das Tiefbauamt bei der Nachverlegung der verbliebenen 9 Stolpersteine erbeten. Es soll an sechs Verlegeorten das Pflaster der Gehwege aufgenommen werden, so dass die nur 10×10 cm großen Stolpersteine von Gelsenzentrum e.V. verlegt werden können. Das wurde bisher unter Hinweis auf finanzielle und personelle Engpässe vom Tiefbauamt Gelsenkirchen abgelehnt.

Daraufhin wurden von verschiedenen Stolperstein-Initiativen in ganz Deutschland Protestnoten an Oberbürgermeister Baranowski gesandt. Dieser stellte dann Anfang März in Aussicht, man wolle in der Sache „noch einmal schauen, ob es nicht doch einen Ansatz gibt, zu helfen.“ Eine daraufhin erneute Anfrage seitens der örtlichen Initiatoren des Stolperstein-Projekts in Gelsenkirchen an die zuständige Abteilung des Tiefbauamtes blieb bisher ohne Antwort.

In rund 95% aller Kommunen unterstützen die Tiefbauämter das Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig, nicht so in Gelsenkirchen. In einer Stadt, die händeringend um Imagepflege bemüht ist, sieht man sich mit fadenscheinigen Begründungen außerstande, das größte dezentrale Holocaust-Mahnmal durch die Mithilfe des Tiefbauamtes zu unterstützen, obwohl Gelsenkirchen durch die bereits verlegten Stolpersteine ein Teil dieses Gedenkprojektes geworden ist.

Bei allem Verständnis für die angespannte Haushaltslage der Stadt Gelsenkirchen, wir reden hier von einem relativ geringen Arbeits- und Zeitaufwand. Die Verlegeorte sind an der Zollvereinstrasse, der Kurt-Schumacherstrasse, der Bochumer Strasse, an der Wildenbruchstrasse, dem Neustadtplatz und der Augustastrasse. Sie liegen somit in einem räumlich und zeitlich überschaubaren Bereich. Es sollte doch möglich sein, hier entsprechend Hilfestellung bei der Verlegung der Stolpersteine zu geben.

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