1. September – Internationaler Antikriegstag

Aufruf Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürger

Liebe Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener,

am 1. September vor 73 Jahren begann Nazideutschland mit dem Überfall auf Polen den 2. Weltkrieg. Der faschistische Terror hinterließ 50 Millionen Tote und legte große Teile Europas in Schutt und Asche. Auch Gelsenkirchen war bei Kriegsende eine Trümmerwüste. Mehr als 20.000 Menschen aus
unserer Stadt bezahlten Naziherrschaft und Krieg mit ihrem Leben. Die Überlebenden zogen damals die Schlussfolgerung: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg.

Doch heute stehen wieder deutsche Soldaten im Ausland. Allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz geht es dabei wieder vorrangig um die Sicherung von Rohstoffen und Einflusssphären. Mehr als 50 deutsche Soldaten mussten in Afghanistan für diese Ziele bereits ihr Leben lassen. Und in den Augen der Kriegsstrategen soll Afghanistan erst der Anfang sein.

Wir fordern die Bundesregierung auf, den Bundeswehreinsatz in Afghanistan sofort zu beenden und die weitere Umrüstung der Bundeswehr zur Interventionsarmee zu stoppen.

Aber auch ohne deutsche Soldaten morden deutsche Waffen in aller Welt. Mit dem geplanten Verkauf deutscher Panzer an die Wüstendiktaturen Saudi-Arabien und Katar dreht die Bundesregierung weiter an der Rüstungsschraube, unterstützt offen reaktionäre und frauenfeindliche Regime und macht sich zum Mittäter bei der Unterdrückung der dortigen Bevölkerung. Diese Waffenexporte dienen allein den Interessen weniger Großkonzerne und jener politischen Kreise, die auf Rohstoffe und internationale Expansion schielen. Die deutsche Bevölkerung versucht man mit dem Märchen von der „friedlichen Außenpolitik“ und der angeblichen Sicherung von Arbeitsplätzen durch Rüstung zu beruhigen. Diese Rüstungsmilliarden fehlen aber in den Kommunen für eine lebenswerte Zukunft, für Kindergärten, Freibäder, Straßen und für zivile Arbeitsplätze im Bereich von Umwelt, sozialen Aufgaben usw.

Wir fordern die Bundesregierung auf, Waffenexporte zu stoppen, die Rüstungsausgaben nachhaltig zu senken und das Selbstbestimmungsrecht der Völker zu respektieren. Wir fordern sie weiterhin auf, sich für das Verbot und die Vernichtung aller ABC-Waffen einzusetzen und sich
selbst zu verpflichten, diese niemals zum Einsatz zu bringen.

Die Kehrseite der zunehmenden Aggressivität nach außen ist die verschärfte Überwachung aller Bürger im Innern. Doch der Staat ist noch immer auf dem rechten Auge blind. Während systemkritische, aber gewaltfreie „Occupy“-Demonstrationen verboten und gegen Volksbewegungen wie „Stuttgart 21“ Bürgerkriegseinsätze gemacht werden, können bewaffnete Neonazibanden jahrelang unbehelligt Morde an Migranten begehen.

Alles nur Ermittlungspannen?

Wir fordern die Bundesregierung auf, die ständigen Versuche zur Kriminalisierung kritischer Bürgerproteste zu beenden, rechte Umtriebe kompromisslos zu bekämpfen und alle faschistischen Organisationen und ihre Propaganda endlich zu verbieten.

Die Gelsenkirchener Friedensbewegung lädt Sie herzlich ein, am 1. September gemeinsam mit uns zu diskutieren und zu demonstrieren:

11.00 Uhr Informationen und Aktionen gegen Kriege und Aufrüstung (Preuteplatz)

11.30 Uhr Kundgebung auf dem Preuteplatz

12.30 Uhr Demonstration zum Mahnmal für die Opfer des Hitler-Faschismus im Gelsenkirchener Stadtgarten

13.00 Uhr Gedenkfeier für die Opfer von Krieg und Faschismus

Diesen Aufruf unterstützen: Klaus Arnecke (Schweißer, IGM), Anna Bartholomé (Journalistin, Freidenkerin), Marie Bauer (Jugendvertreterin BP), Gudrun Blankenberg (Hausfrau), Dagmar Brettschneider (Dipl. Sozialpädagogin), Werner Cichowski (DKP), Bernfried David (Rentner), Regina Ehrensperger (Arzthelferin), Yasemin Eroglu (Jugendverband REBELL), Günter Finke, Monika Gärtner-Engel (Stadtverordnete AUF Gelsenkirchen), Martin Gatzemeier (DIE LINKE), Gerlinde Gerber (Rentnerin), Tomas Grohé Seniorenvertreter/Nachbarschaftsstifter Horst-Süd), Jutta Grünwald-Zimmermann (Rentnerin), Dr. Selahattin Günay (Facharzt für Allgemeinmedizin), Irmgard El Habiby (Hausfrau), Rolf Heinrich (Pfarrer i. R.), Hartmut Hering, Douglas Hill (Rentner), Klaus Jendreicik, Andreas Jordan, Heike Jordan, Ayten Kaplan (Sprecherin DIE LINKE Gelsenkirchen), Renate Kempmann (Frauenverband Courage), Thomas Kistermann (Moderator Montagsdemonstration), Ahmet Kocaby, Erwin Koslowski (Rentner), Ursula Kups, Gerhard Labatzki (Schweißer, IGM), Toni Lenz (MLPD), Ingrid Lettmann (Lehrerin), Wolfgang Lichtenstein (Regisseur, IG Medien), Christian Link (Bergmann, IG BCE, Kumpel für AUF, Ersatzbetriebsrat), Brunhilde Ludwinski (Arbeitspädagogin), Knut Massmann, Renate Mast (Solidarität International), Willi Mast (AUF Gelsenkirchen), Hans Metzlaff (Rentner), Ursula Möllenberg (DKP), Daniela Müller (ver.di), Petra Müller (Erzieherin, ver.di Bezirksfrauenrat), Wilfried Osswald, Kaveh Pour-Imani, Peter Reichmann (IG BCE, Betriebsrat bei Pilkington), Christian Reitler (Gärtner), Ingrid Remmers (MdB), Manfred Röll, Karl-Heinz Rotthoff, Hans Rüther, Giuseppe Salamone, Else Schäfer (Hausfrau), Daniela Smolka (Arzthelferin), Rainer Stall (Rentner), Doris Stöcker, Sonja Tabott, Karl und Margret Taefler (DKP), Bianca Thiele (Sprecherin DIE LINKE Gelsenkirchen), Helmut Troppmaier (Rentner), Elke Tunkel (Arzthelferin), Günter Wagner (Facharzt für Allgemeinmedizin), Brigitte Wiesemann (Rentnerin), Anne Wilhelm (Lehrerin, GEW, Frauenverband Courage), Chris Wilhelm (Lehrer), Sigrid Wilhelm (Frauenverband Courage), Werner Zyst (Rentner)

V.i.S.d.P. Hartmut Hering, Bulmker Straße 105, 45888 Gelsenkirchen

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