Forschungen und Ausstellung zur jüdischen Einwanderung ab 1990
Größere jüdische Gemeinden, neue Synagogenbauten an vielen Orten, hier und da Streit zwischen alten und neuen Mitgliedern davon liest man immer wieder. Aber die Menschen, die diesen Zustand der frühere Zentralratsvorsitzende Paul Spiegel sprach von einem Wunder herbeigeführt haben, werden oft wenig beachtet.
Das soll ein Forschungs- und Ausstellungsprojekt des Jüdischen Museums Westfalen ändern. Am Beispiel des Ruhrgebiets erkunden und dokumentieren wir beispielhafte Lebensgeschichten: Woher kommen die Einwanderer und Einwanderinnen? Warum kamen sie nach Deutschland? Welche Erfahrungen haben sie in der früheren Heimat und hier gemacht? Welche Rolle spielen die Gemeinden für die Zuwanderer, welche Formen des Jüdischseins spielen eine Rolle und welche Zukunftsperspektiven haben sie?
Mehr: Angekommen!?
Lew Belogolowski, Gelsenkirchen
Lew Belogolwski, der 1992 als sogenannter Kontingentflüchtling nach Deutschland kam, hat einen in Deutschland lebenden Sohn, seine Tochter lebt in Israel.
Lew Belogolowski hat als Soldat im Offiziersrang in der Roten Armee auch für die Befreiung Nazi-Deutschlands gekämpft, dabei wurde er zweimal verwundet. Von den Männern seines Jahrgangs sind nur drei Prozent heimgekehrt. Nach dem Krieg arbeitete Lew Belogolowski bis zur Rente als Dipl. Ökonom im Bereich Einkauf in Kiew. Der am 28. Mai 1923 im Gebiet Vinnitsa, Ukraine geborene Belogolowski hatte als Jude kein leichtes Leben in der damaligen Ukraine. Das alte Synagogengebäude in Kiew wurde zum Beispiel als Staatspuppentheater genutzt, der Alltag der jüdischen Menschen war stark von Antisemitismus geprägt. Lew Belogolwski, der 1992 als sogenannter „Kontingentflüchtling“ nach Deutschland kam, hat einen in Deutschland lebenden Sohn, seine Tochter lebt in Israel.
Interessantes Thema! Wie sieht es in der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen aus?
Schau mal hier nach: http://www.gelsenkirchener-geschichten.de/viewtopic.php?t=6924&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=