Eugene Black in Gelsenkirchen

Vor 65 Jahren:
Ungarische Jüdinnen starben im Bombenhagel

Eugene Black am Denkmal auf dem Horster Südfriedhof

Gelsenkirchen. Fast 64 Jahre glaubte der britische Überlebende der Shoa, Eugene Black, das seine Schwestern in den Gaskammern in Auschwitz-Birkenau ermordet worden sind. Bei einem Besuch Blacks beim Internationalen Suchdienst (ITS) in Bad Arolsen, förderte die Aktensuche 2008 eine andere, nicht minder schreckliche Wahrheit zutage: Jolan und Paula waren zusammen mit 2000 anderen Frauen und Mädchen zur Sklavenarbeit nach Gelsenkirchen verschleppt worden. „Es ist unglaublich“ sagte Eugene Black am Samstag, „Ich habe die Dinge erneut überdenken müssen. Aber wenigstens starben sie gemeinsam und wurden nicht vergast. Es muss ein schrecklicher Tod in diesen Räumen gewesen sein!“.

Es geschah fast auf den Tag genau vor 65 Jahren. Alliierte Bomber laden ihre tödliche Last am 11. September 1944 über dem Hydrierwerk in Gelsenkirchen-Horst ab. Von den im dortigen Gelsenberglager, einem Außenkommando des KZ Buchenwald, untergebrachten 2000 ungarischen Jüdinnen sterben mehr als 150. Die Mädchen und Frauen waren aus dem KZ Auschwitz-Birkenau zur Sklavenarbeit auf Gelsenberg nach Gelsenkirchen deportiert worden. Die zwei Schwestern von Eugene Black, Jolan und Paula Schwartz, starben damals im Bombenhagel in Gelsenkirchen. Eugene Black hat zwei Stolpersteine gespendet, die hier in Gelsenkirchen an den Tod seiner Schwestern Jolan und Paula erinnern sollen.

Dokumentation auf der Internetpräsenz von → GELSENZENTRUM

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