Braune Propaganda – Streitereien nehmen groteske Formen an

Laterne ganz unten

Der Vorschlag eines Users, die Mitglieder der Forengemeinschaft  eines in Gelsenkirchen beheimateten Internetforums zu „disziplinieren“ und „auf Linie“ zu trimmen, ist fast wortgetreu der Propaganda in einem Ausschnitt aus dem NS-Fernsehen von 1936 entlehnt. Der Conférencier Willi Schaeffers umschreibt in dem Ausschnitt die Vorgehensweise gegen die Gegner des Hilterregimes mit wolkigen Formulierungen, Zitat: „Ich freue mich“, sagt der Entertainer mit dem Parteiabzeichen am Revers, „daß heute alles so wunderbar im Takt geht, auch wenn es hie und da noch so etliche Querpfeifer gibt.“

 

Mit den Querpfeifern meint Schaeffers Anhänger der aufgelösten bürgerlichen Parteien und Musiker, die ihr Geld im Ausland verdienen. „Da machen wir wenig Federlesen. Die kommen für ihre weitere Ausbildung in ein Konzertlager, wo man ihnen so lange die Flötentöne beibringt, bis sie sich an eine taktvolle Mitarbeit gewöhnt haben.“ Zitat Ende. Klar, welchen Ort dieser Humormeister aus Nazi-Deutschland meint: „Konzertlager“ war eine gängige Umschreibung der „Volksgemeinschaft“ für die KZ, wo man gerade Abertausende Regimegegner zu Tode quälte.

Kommentiert wird der Nazivergleich auch im Blog: → „Lebenssplitterchen“. Der Betreiber des Blogs distanziert sich ausdrücklich „von den Wort – und Gedankenspielereien ums Konzertlager“. Da tut er auch gut daran, denn spätestens an dieser Stelle, bei der Verbreitung von NS-Propaganda, hört jegliche Form von „Humor“ auf.

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