Gedenk- und Erinnerungsort soll vor Hans-Sachs-Haus
In einem Bürgerantrag hat Andreas Jordan, der ehrenamtlich auch geschäftsführender Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins Gelsenzentrum ist, jetzt die Forderung nach Errichtung eines Erinnerungs- und Gedenkortes in der Gelsenkirchener Innenstadt für die aus Gelsenkirchen unter der NS-Gewaltherrschaft deportierten und ermordeten Sinti und Roma formuliert.
Nach dem Vorschlag Jordans soll der Erinnerungsort an der Ebertstraße auf der Freifläche vor dem Hans-Sachs-Haus errichtet werden. In der Begründung des Antrags heißt es u.a.: „(…) In Gelsenkirchen fehlt daher ein öffentlich sichtbares Zeichen der Erinnerung und des Willens, dass Schicksal der aus Gelsenkirchen verschleppten und in Auschwitz ermordeten Sinti und Roma nicht zu vergessen. Der vorgeschlagene Gedenk- und Erinnerungsort befindet sich nach meiner Auffassung in einem würdigen Umfeld, ist repräsentativ und zentral gelegen und hätte damit eine hohe gesellschaftliche und politische Symbolkraft. (…)“
In einer Untersuchung der Verfolgung der Gelsenkirchener Sinti und Roma unter der NS-Gewaltherrschaft von Stefan Goch aus 1999 heißt es: „Von den 304 dargestellten Lebensgeschichten endeten 164 mit der Ermordung im Zigeunerlager“ Auschwitz und 48 mit einem unbekannten Schicksal in Auschwitz. Für 31 als Zigeuner“ verfolgte Menschen konnte eine Deportation nach Polen im Mai 1940 nachgewiesen werden. Fünf weitere Menschen wurde in anderen Lagern des Dritten Reiches“ ermordet.“
(Quelle: Presse- und Medienmitteilung Gelsententrum e.V. vom 21. Oktober 2012)