Otto Pankoks Sinti- und Roma-Porträts wurden in Berlin gezeigt
Die Präsentation der künstlerischen Arbeiten von Otto Pankok zur Erinnerung an den Völkermord an den Sinti und Roma sollte eigentlich als Begleitprogramm zur Errichtung des Denkmals des israelischen Künstlers Dani Karawan, der den ersten Preis bei der Auslobung im Wettbewerb zu dem Mahnmal gewonnen hatte, laufen.
Doch leider wurde dieses Mahnmal für die 500 000 Ermordeten immer noch nicht am vorgesehenen Ort in der Nähe des Bundestages aufgestellt, obwohl der Bundesrat am 20. Dezember 2007 einstimmig den Bau beschlossen hatte und am 22. Januar 2008 eine Einigung von Bundesregierung und dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma über die ideenreiche architektonisch-plastische Gestaltung des Environments erzielt wurde. Auch über die Inschrift der Widmung war man sich einig.
Sie ist ein Zitat von Roman Herzog: »Der Völkermord an den Sinti und Roma ist aus dem gleichen Motiv des Rassenwahns und dem gleichen Vorsatz und dem gleichen Willen zur planmäßigen und endgültigen Vernichtung durchgeführt worden, wie an den Juden. Sie wurden im gesamten Einfiussbereich der Nationalsozialisten systematisch und familienweise vom Kleinkind bis zum Greis ermordet«.
Otto Pankok (1893-1966) ist der einzige deutsche Künstler, der sein gesamtes Schaffen dem Volk der Sinti und Roma gewidmet hat. Romani Rose bezeichnet ihn als historischen Chronisten des Holocaust an seinem Volk. »Die von Otto Pankok geschaffenen Portraits bewahren die Erinnerung an unsere verfolgten und ermordeten Frauen, Männer und Kinder, denen der NS-Staat das bloße Recht zu existieren absprach.« (…) Von Heinrich Fink
Die Berliner Saarländische Galerie Europäisches Kunstforum e. V. präsentierte Anfang des Jahres in Kooperation mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscheinti und Roma in Heidelberg eine Ausstellung mit Arbeiten von Otto Pankok. Der Katalog erschien unter dem Titel otto pankok: sinti – portraits 1931 bis 1945 – Eva Pankok und Romani Rose (Hg.) im Dam und Lindlar Verlag. ISBN Nr. 978-3-9812268-3-6
antifa, Publikation des VVN/BdA. Ausgabe März/April 2009