Einer meiner Freunde ist ein seit dreißig Jahren in Deutschland lebender Marrokaner. Er ist schwerstbehindert, kann ohne seine beiden Unterarmgehstützen kaum laufen. Gestern nachmittag besuchte mich dieser Freund und erzählte mir, daß er am Vorabend gegen 21 Uhr am Neumarkt in der Gelsenkirchener Innenstadt drei Personen, eine davon weiblich, angegriffen worden sei.
Alle drei waren etwa Anfang Zwanzig, augenscheinlich Faschos, die männlichen Personen sollen „szenetypische Kleidung“ und Glatze tragen. Sie beleidigten Ihn verbal, es sollen auch
massive rassistische Äußerungen gefallen sein und stießen Ihn dabei unter Gelächter und Beschimpfungen zu Boden. Bei diesem Sturz zog sich mein Freund mehrere Prellungen zu.
Der Neumarkt war noch recht belebt, es war noch hell, aber niemand kam meinem Freund zur Hilfe. Die Personen ließen dann von ihm ab und gingen weiter. Nur mit großer Anstrengung gelang es ihm, wieder aufzustehen. Er hat keine Polizei gerufen, will aus
Angst auch keine Anzeige erstatten. Soviel zum Thema Fremdenfeindlichkeit und Zivilcourage.
Diskussion zum Vorfall auf : Gelsenkirchener Geschichten