Gedenken an Pater Hermann Vell

Erinnerungsorte-Tafel für Pater Hermann Vell

Am 23. April 1941 wurde Hermann Joseph Vell Vikar an St. Joseph in Gelsenkirchen-Schalke bei Ehrendechant Pfarrer Konrad Hengsbach. Hier arbeitete er eng mit Franz Hengstbach, dem ersten Bischof von Essen und späteren Kardinal, zusammen. Hier in Gelsenkirchen begann die Odyssee des Paters Hermann Joseph Vell durch die nationalsozialistische Mordmaschinerie, die schließlich mit einem Todesurteil und der daran anschließenden Befreiung aus der Todeszelle ihr Ende nahm.

Bis kurz vor seinem Tod 1965 korrespondierte Pater Vell mit einem ehemaligen Gelsenkirchener Bürger in Israel. Auf dessen Antrag hin hob die Staatsanwaltschaft I beim Landgericht Berlin am 02. Februar 1999 mit dem Aktenzeichen 2 P Aufh. 6/98 das Todesurteil gegen Pater Vell vom 06. April 1945 gem. §§ 1,2 Ziff. 1 und 3 NS-AufhG auf. Somit war Vell zwar posthum juristisch rehabilitiert, eine moralische und gesellschaftliche Rehabilitierung ist bisher ausgeblieben. Wo sonst, wenn nicht in Gelsenkirchen, wo Vell mehrere Jahre lebte und wirkte, kann die gesellschaftliche Rehabilitierung Pater Vells stattfinden?

Nur hier in Gelsenkirchen, wo der Leidensweg des Hermann Joseph Vell durch die Todesmaschinerie der Nationalsozialisten, die in das Todesurteil und den Ehrverlust mündete, begann, kann sich der Kreis auch schließen. Vor diesem Hintergrund habe ich die Errichtung einer Gedenktafel im Rahmen des Erinnerungsorte-Projektes beantragt.

Die Erinnerungsorte-Gedenktafel für Hermann Joseph Vell soll vor oder an der Pfarrkirche St. Joseph zu Schalke oder an adäquater Stelle im Ortsteil Schalke angebracht werden. Der OB hat die Idee bereits als positives bürgerschaftliches Engagement befürwortet und an das ISG weitergegeben.

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