Gelsenkirchen bekommt erste Stolperschwelle

Das Polizeigefängnis Buer war einer der NS-Unrechtsorte Gelsenkirchens. In den letzten beiden Kriegsjahren stieg die Zahl der dort vielfach zu unrecht Inhaftierten um ein Vielfaches an, zumeist waren es Zwangsarbeitende. Für sie alle waren die Zellen im Polizeigefängnis Gelsenkirchen-Buer ein Ort der Ungewissheit und Angst, des Hungers, der Folter und Schmerzen, für viele Menschen begann dort der Weg in den Tod.

Noch Ende März 1945 wurde vom Polizeigefängnis Buer eine Gruppe Zwangsarbeiter über die Goldbergstraße zum Westerholter Wald getrieben und dort von Gestapoangehörigen erschossen. An Unrecht und das Leid all dieser Menschen wird die Stolperschwelle erinnern, die wir am 23. Mai gemeinsam mit Bildhauer Gunter Demnig vor dem Polizeipräsidium Buer in den Boden einlassen.

Die Stolperschwelle wirkt bereits vor Verlegung

Natürlich sind der Stadtverwaltung Gelsenkirchen und auch der Kreispolizeibehörde Gelsenkirchen unsere Recherchen und vorbereitenden Aktivitäten hinsichtlich der Stol- perschwelle, die an den NS-Unrechtsort Polizeigefängnis Buer erinnern wird, nicht verborgen geblieben.

Bereits vor ihrer Verlegung wirkt die Stolperschwelle und gibt Impulse: Nicht zuletzt auf Basis unserer neuesten Forschungsergebnisse zu einem der Endphasenverbrechen des zweiten Weltkrieges in Gelsenkirchen ist der Text auf der Tafel an der alten Polizeiwache jüngst entsprechend überarbeitet und aktualisiert worden. Nun finden auch die im März 1945 im Westerholter Wald ermordeten Menschen im Tafeltext Erwähnung.

Zur Teilnahme an der Verlegung der Stolperschwelle am 23. Mai, 16.00 Uhr sind interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.


Rechtzeitig vor der Verlegung der Stolperschwelle wurde die neue Tafel
mit dem überarbeiteten Text angebracht
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