Schweigezug zum 27. Januar 2010
Die Witterungsverhältnisse erinnerten an die Nacht vor 68 Jahren, an den 27. Januar 1942 in Gelsenkirchen. Von Zeitzeugen, die in jener Nacht vom Sammellager an der Wildenbruchstrasse (ehemalige Ausstellungshalle) zum Güterbahnhof getrieben wurden, wissen wir, das es in jener Nacht ebenfalls bitterkalt war.
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der Veranstaltung „Gemeinsam Gedenken“ hatten sich an der Wildenbruchstrasse/Ecke Fontanestrasse versammelt, um in einem Schweigezug den Weg zu gehen, den die Gelsenkirchener Juden am 27. Januar 1942 gehen mußten, bevor die Nazis die Menschen in den wartenden Deportationszug trieben. Unweit des alten Güterbahnhofs begingen die Anwesenden dann gemeinsam den Holocaust-Gedenktag.
Eröffnet wurde die Gedenkveranstaltung von Heike Jordan, Projektleiterin des Arbeitskreises Stolpersteine in Gelsenkirchen mit dem Vortrag des Gedichtes „Schlaflied für Daniel“ von Siegfried Einstein, gefolgt von der Begrüßung durch Andreas Jordan vom Verein GELSENZENTRUM, der anschließend auch das Grußwort des 2. Vorsitzenden des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Nordrhein-Westfalen, Herr Roman Franz jr. zur Gedenkveranstaltung „Gemeinsam Gedenken“ und zum Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz verlas, da Herr Franz krankheitsbedingt nicht persönlich teilnehmen konnte.
Lothar Wickermann sprach für die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der AntifaschistInnen (VVN/BdA). Die Veranstaltung schloß mit der Rede von Elena Gubenko vom jüdischen Kulturverein KINOR, die auch Grußworte von Lew Belogolowski, einem der letzten in Gelsenkirchen lebenden jüdischen Kriegsveteranen der Roten Armee und von Felix Lipski (Bochum), einem Überlebenden des Ghettos Minsk, überbrachte.
→ Die Redebeiträge werden hier ungekürzt wiedergegeben
Bericht eines Teilnehmers an der Veranstaltung :
→ Gemeinsam Gedenken 27.1.2010 in Gelsenkirchen