Ein Bekenntnis für die Opfer

Herne weiht Shoah-Mahnmal ein

In einem bewegenden Festakt hat die Stadt Herne am Freitag, 29. Januar 2010, das Zentrale Denkmal für die Opfer der Shoah aus Herne und Wanne-Eickel eingeweiht. Überlebende der Shoah, unter anderem aus Großbritannien, den USA und Israel, waren der Einladung von Oberbürgermeister Horst Schiereck in die Stadt ihrer Kindheit gefolgt. Die vorgetragenen Kindheitserinnerungen von Gunter Ruf im Saal der Volkshochschule und von Esther Hochermann vor dem Mahnmal auf dem Willi-Pohlmann-Platz waren die bewegenden Höhepunkte der Einweihung, an deren Ende das jüdische Totengebet gesprochen wurde.

Zuvor hatte die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Charlotte Knobloch, Hernes intensive Beschäftigung mit der Vergangenheit gelobt. „Wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber wir können die Zukunft gemeinsam gestalten“, appellierte sie zum Abschluss ihrer Rede, in der sie die gelungene Gestaltung des Mahnmals durch die Künstler Gabriele Graffunder und Winfried Venne betonte. In seinem Grußwort würdigte Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Kulturstaatssekretär des Landes NRW, Hernes Erinnerungsarbeit als beispielhaft.

Oberbürgermeister Horst Schiereck ging in seiner Rede darauf ein, dass bewusst ein zentraler Standort gewählt wurde, an dem das Denkmal Passanten auffordert, sich ihm zu nähern und sich mit der Shoah zu beschäftigen. „Der 27. Januar und das Shoah-Denkmal rufen nicht nur zur Erinnerung. Sie mahnen uns auch, laut und deutlich Nein zu sagen gegen rechte Gewalt. Hingegen wollen wir ein klares und vernehmliches Ja rufen, wenn man uns nach Toleranz, Würde und Anerkennung und dem Miteinander der Kulturen in unserer Stadt fragt“, mahnte das Stadtoberhaupt. An der Feierstunde nahmen neben der stellvertretenden Regierungspräsidentin von Arnsberg, Karola Geiß-Netthöfel, auch zahlreiche Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie Schülergruppen und viele Herner Bürger teil.

Text: Horst Martens

Reportage und Fotos von der Einweihung

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