WAZ Gelsenkirchen schreibt am 06.06.2008:
Halfmannshof: Stadt will Rolle der Künstersiedlung in der NS-Zeit von Historikern durchleuchten lassen. Publikation geplant
Die Geschichte der Künstersiedlung Halfmannshof in der NS-Zeit wird wissenschaftlich aufgearbeitet. Bildungsdezernent Manfred Beck kündigte gegenüber der WAZ an, dass die Stadt eine solche Untersuchung in Auftrag geben werde. Wie berichtet, hat eine geplante Aktion des Internet-Forums Gelsenkirchener Geschichten (siehe Kasten) eine öffentliche Debatte über die Rolle der Siedlung und ihres Künstlers Hubert Nitsch ausgelöst. Nach anfänglicher Ablehnung durch den Sprecher der Siedlung hat sich der Halfmannshof geschlossen für eine Aufarbeitung ausgesprochen. „Aus unserer Sicht ist es für die Stadt wichtig, mehr zu erfahren“, so Manfred Beck. Das sehe auch der OB so. Das Institut für Stadtgeschichte (ISG) soll eine solche Untersuchung durchführen.
Die Recherche sei aber zeit- und kostenintensiv: Das ISG müsse in Berliner Archiven aufwändige Nachforschungen anstellen; für diese Zeit müssten Honorkräfte für die „normale“ Arbeit des Instituts verpflichtet werden. Außerdem müsse am Ende dieses Prozesses eine Publikation stehen. Auf rund 30 000 Euro schätzt Manfred Beck die Kosten. Der sich zurzeit gründende Förderverein der Siedlung habe signalisiert, einen Teil zu übernehmen. Außerdem sollen weitere Sponsoren angesprochen werden. An den Finanzen werde dieses Projekt aber nicht scheitern: „Die Stadt wird die Differenz tragen“, so Beck. loc
„Der Lachende“
Die Gelsenkirchener Geschichten haben auf ihrer Homepage die Diskussion angestoßen, ob sie Hubert Nietschs Skulptur „Der Lachende“ aus Lieberhausen nach Gelsenkirchen holen sollen. Daran entzündete sich die Debatte über die Rolle dieses Halfmannshöfer Künstlers in der NS-Zeit.