Gunter Demnig für Stolpersteine ausgezeichnet

Stolpersteine erinnern an Opfer des Holocaust

Seine „Stolpersteine“ erinnern vieltausendfach an Opfer des Holocaust. Der Kölner Künstler Gunter Demnig wurde am Montag Abend  in Stuttgart mit der undotierten Otto-Hirsch-Medaille ausgezeichnet. Die Stuttgarter Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann  und weitere Redner würdigten den 1947 in Berlin geborenen Künstler. Die Medaille wird von der Stadt Stuttgart, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische-Zusammenarbeit und der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs jährlich verliehen.

Die Stolpersteine sind  kleine Quader aus Beton, mit einer Messingschicht überzogen und werden vor den Häusern, in denen jüdische und andere Opfer des nationalsozialistischen Massenmords wohnten, in die Gehwege eingelassen. Mit der Medaille soll Demnigs Verdienst um die christlich-jüdische Verständigung geehrt werden. 

Gunter Demnig will mit seinen Stolpersteinen erreichen, dass Passanten stehen bleiben und sich herunterbeugen müssen, um zu lesen, wer an der bezeichneten Stelle einst wohnte. Mehr als 27.000 der kleinen Gedenksteine hat er seit 1997 vor allem in Deutschland verlegt, aber auch in mehreren anderen europäischen Ländern.

Es gab allerdings auch Kritik an dem Projekt – so wandte sich erst kürzlich die jüdische Gemeinde im badischen Lörrach gegen die Steine, ähnlich wie die ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch – sie kritisieren, dass Passanten achtlos auf die Namen der Verstorbenen trampeln könnten. Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der jüdische Gemeinde Gelsenkirchen, ist ebenfalls dieser Meinung. In Gelsenkirchen wird Demnigs Projekt daher nicht von der jüdischen Gemeinde unterstützt.

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