Holocaust – Gedenktag 2010

Internationaler Holocaust Gedenktag am 27. Januar 2010

27. Januar 2010 – Internationaler Holocaust-Gedenktag

Gemeinsam Gedenken

Wo: Gelsenkirchen, Wildenbruch-/Ecke Fontanestrasse

Wann: 27.1.2010 um 19:00 Uhr
anschließend gemeinsamer Schweigezug zum Güterbahnhof/Großmarkt

Der Tag des Gedenkens an alle Opfer des nationalsozialistischen Gewaltregimes: Sinti und Roma, Juden, Christen, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, politisch Andersdenkende sowie Männer und Frauen des Widerstandes, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, Kriegsgefangene und Deserteure, Greise und Kinder an der Front, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und an die Millionen Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und schließlich ermordet wurden.

Der Gedenktag wurde am 3. Januar 1996 durch Proklamation des Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt und auf den 27. Januar festgelegt. In Deutschland wird der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus seit 1996 begangen, den weltweiten Gedenktag gibt es nach einem UN-Beschluss seit 2006. Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreit. Das KZ Auschwitz (-Birkenau) steht symbolhaft für den Völkermord und die Millionen Opfer des Nazi-Regimes.

„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muß auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken. Ich erkläre den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.“

Roman Herzog

Der erste und auch gleichzeitig der größte Deportations-Transport aus Gelsenkirchen fand am 27. Januar 1942 statt. 355 jüdische Mitbürger wurden zunächst – sichtbar für alle – auf dem Wildenbruchplatz in der dortigen Ausstellungshalle gesammelt. Viele von ihnen mussten für Ihre „Evakuierung nach dem Osten“ sogar die Fahrkarten bezahlen.

Ausstellungshalle auf dem Wildenbruchplatz in Gelsenkirchen

Am Güterbahnhof stiegen sie in die Züge – es waren Personenzüge – und wurden in das Ghetto nach Riga in Lettland geschafft.
In Dortmund wurden weitere Waggons angehängt. Ein zweiter Transport ging am 31. März 1942 nach Warschau, ein dritter am 27. Juli 1942 nach Theresienstadt. Insgesamt haben von 615 deportierten Juden aus Gelsenkirchen nur 105 überlebt.

Die Chronik der Stadt Gelsenkirchen verzeichnet für den 27. Januar 1942: „In der städtischen Ausstellungshalle ist ein Judensammeltransport zusammengestellt worden. Es handelt sich um 506 Juden aus dem Präsidialbezirk Recklinghausen, die heute nach den Ostgebieten evakuiert werden. Unter ihnen befinden sich 350 Personen aus Gelsenkirchen. Vorerst verbleiben in unserer Stadt noch 132 meist alte und kränkliche Juden“.

Download Fleyer:
Gemeinsam Gedenken

Veranstalter:

GELSENZENTRUM E.V.
Andreas Jordan
Devensstrasse 111
45899 Gelsenkirchen
0209-9994676

www.gelsenzentrum.de
www.stolpersteine-gelsenkirchen.de

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