Stolpersteine: Verlegung in Gelsenkirchen
Mit der Verlegung der Stolpersteine wird die Erinnerung an das Leben und Leiden der verfolgten Menschen im so genannten „Dritten Reich“ lebendig. Stolpersteine erinnern auch an Wendepunkte in den individuellen Lebenswelten, an eine oftmals glückliche Zeit, bevor Angst, Ausgrenzung und Rassenwahn das Sein der Verfolgten bestimmten. Ihre Namen kehren mit der Verlegung eines Stolper-steins zurück in unseren Alltag. Und zwar genau dort, wo die Betroffenen vor ihrer Verhaftung, Flucht, Verschleppung oder Ermordung ihre Lebensmittelpunkte hatten, inmitten der Stadtgesellschaft – Vor den Türen ihrer Häuser.
In die Messingoberfläche der Stolpersteine werden Inschriften eingeprägt, die meist mit den Worten „Hier wohnte“ beginnen, darunter Name, Geburtsjahrgang, Eckdaten der Verfolgung und der Todesort. Derart unauslöschlich gemacht, erinnert die Inschrift dauerhaft an Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft, Religion, sexuellen Orientierung oder politischen Gesinnung von den Nazis verfolgt bzw. ermordet worden sind. Im Gedenken sollen Familien wieder symbolisch „zusammengeführt“ werden, so werden auch Familienmitglieder einbezogen, die überleben konnten.
An neun Orten im Gelsenkirchener Stadtgebiet verlegt Gunter Demnig am Donnerstag, 6. Oktober 2016 weitere 22 Stolpersteine. Zur Teilnahme an den Verlegungen sind alle Mitbürgerinnen und Mitbürger herzlich eingeladen. Wir weisen darauf hin, dass im zeitlichen Ablauf Verschiebungen möglich sind, planen Sie bitte jeweils ein Zeitfenster von +/- 15 Min. zu den angegebenen Uhrzeiten ein. Die Projektleitung ist am Verlegetag unter 0174-5463829 zu erreichen. Stolpersteine werden verlegt für:
Julius Less, 10.00 Uhr, Im Quartiermeister 18
Familie Max Schloss, 10.20 Uhr, Markenstr. 28
Johann Eichenauer, 10.40 Uhr, Schlangenwallstr. 9
Josef Wesener, 11.00 Uhr, Josefstr. 32
Rudolf Littek, 12.00 Uhr, Liebfrauenstr. 38
Ehepaar Siegfried u. Rosalia Elise Galliner, 12.20 Uhr, Munckelstr. 5
Familie Hermann Joseph, 12.40 Uhr, Ringstr. 67
Selma u. Walter Müller, 13.00 Uhr, Ahstraße/Ecke Husemannstraße
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