Rechtsextreme Wahlkampftour macht Station in Buer
In Gelsenkirchen-Buer haben heute Nachmittag rund 80 Menschen friedlich gegen eine Aktion der ultrarechten Partei „Pro NRW“ in der Nähe einer Moschee an der Horster Straße demonstriert. Zur Gegendemo hatte das Gelsenkirchener „Bündnis gegen Rechts“ aufgerufen.
Entschlossen und lautstark artikulierten die Gegendemonstranten ihren Protest gegen die demagogische Hetze der extrem rechten Kleinpartei. Mitglieder der Türkisch-Islamischen Gemeinde Buer beobachteten das Treiben der Rechten Hetzer genau, reagierten jedoch mit heiterer Gelassenheit. In Gelsenkirchen gelang die von „Pro NRW“ nach eigenem Bekunden anvisierte „maximale Provokation“ nicht.
Die Statisten der rechtsextremen „Pro NRW“ waren eigens per Reisebus nach Gelsenkirchen gekarrt worden. Fast hätte man die Truppe, die da gegen 15 Uhr aus dem Bus kletterte, für die TeilnehmerInnen einer harmlosen Kaffeefahrt halten können – wären da nicht die am Morgen in Essen bei einer umfassenden Durchsuchung der reisenden Rassisten gefundenen Messer gewesen. Wer bewaffnet Wahlkampf macht, kann so harmlos nicht sein. Damit führen sich die angeblichen Biedermänner von „Pro NRW“ mal wieder selbst ad absurdum.
Gelsenkirchen war nach Essen die zweite Station auf der groß angekündigten Hasstour im „Wahlkampf“ der selbst ernannten „Bürgerbewegung Pro NRW“. In Essen-Kray demonstrierten bereits am Morgen hunderte Menschen gegen eine Veranstaltung der rechtsextremen Splitterpartei „Pro NRW“.
Vertreter der so genannten etablierten Parteien, Oberbürgermeister und Funktionsträger der Stadtverwaltung, der Kirchen und auch der jüdischen Gemeinde suchte man auf der Protestkundgebung des „Bündnis gegen Rechts“ jedoch vergeblich. Offenbar hielt man es für nicht notwendig, ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus und für ein friedliches, von gegenseitigem Respekt getragenes Zusammenleben der Kulturen und Religionen, für Demokratie und Menschenwürde zu setzen.
Protest gegen die rechtsextreme Partei „Pro NRW“ in Gelsenkirchen-Buer
Ein Vorstandssprecher der Türkisch-Islamischen Gemeinde Buer bedankte sich bei den anwesenden AntifaschistInnen für ihre Solidarität
Die Moschee an der Horster Straße. Das schlichte Gebäude will so gar nicht in das von der kulturrassistischen „Pro NRW“ gezeichnete Bild „protziger Großmoscheen“ passen.
Antifaschistische Aktion in Gelsenkirchen gegen die rechtsextreme „Pro NRW“
Beisicht & Co. und die Statisten von „Pro NRW“: Ausgestattet mit Schwarz-rot-goldenen Fahnen und einem Transparent, wollte die ultrarechte „Pro NRW“ ihren Auftritt in Gelsenkirchen nur noch schnell hinter sich bringen. Zwei Stunden waren angekündigt, nach gut einer Stunde war der rassistische Spuk vorbei.
(Fotos: Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus / Bündnis gegen Rechts Gelsenkirchen)