Schalke und der Holocaust

Stolpersteine sind keine Krawattennadeln

Nachdem vor einiger Zeit bekannt wurde, dass Fans und Anhänger des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 sich für die Erinnerung an jüdische NS-Verfolgte aus dem Umfeld des Vereins engagieren, zog der Verein nach. Mit einer Tafel, die an der sogenannten „Tausend-Freunde-Mauer“ vor der Veltins-Arena angebracht wird, will der FC Schalke 04 jetzt auch an jüdische Menschen aus dem Umfeld des Vereins erinnern, die im so genannten „Dritten Reich“ Opfer eines verbrecherischen Regimes und dessen HelferInnen und MitläuferInnen gworden sind.

Die Gelsenkirchener Stolperstein-Initiative hatte bereits 2011 beim Verein angefragt, ob man dort nicht Patenschaften für NS-Verfolgte jüdische Spieler, Funktionäre und Sponsoren übernehmen wolle. Ein erstes Gespräch fand statt, dabei machte der stellv. Geschäftsführer den Vorschlag, ein Vereinslogo von Schalke auf die jeweiligen Stolpersteine anzubringen. Der Vorschlag wurde von der Projektleiterin entrüstet zurückgewiesen: „Das sind doch keine Krawattennadeln“. Danach hüllte sich der Verein in Schweigen, zeigte kein Interesse mehr an den Gedenksteinen. Gedenken an Holocaust-Opfer ohne ein Vereinslogo – für den Bundesligaverein Schalke 04 anscheinend undenkbar.

Stolpersteine für die Familien Lichtmann und Meyer

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