USA weisen früheren KZ-Wächter nach Österreich aus – SS-Mann beteiligte sich an Massakern an Juden
Die USA haben einem früheren KZ-Wächter die Staatsbürgerschaft aberkannt und ihn nach Österreich abgeschoben. Der 83-jährige Josias Kumpf habe sich im deutschen Konzentrationslager Sachsenhausen und im Lager Trawniki auf dem Gebiet Polens an Gräueltaten der Nazis beteiligt, teilte das US-Justizministerium am Donnerstag in Washington zur Begründung mit. Kumpf entgeht der Strafverfolgung, Grund sei unter anderem, dass er nie österreichischer Staatsbürger gewesen sei und die Taten nicht in Österreich begangen habe, sagte eine Specherin des Justizministeriums.
Kumpf habe im Zuge der Ermittlungen zugegeben, bei einem Massaker an 8.000 Juden in Trawniki „Wache gestanden zu haben mit dem Befehl, auf Flüchtende zu schießen“, sagte die zuständige Abteilungsleiterin im Justizministerium, Rita Galvin. Seine Ausweisung nach Österreich sei „ein weiterer Meilenstein“ im Bemühen der US-Justiz, NS-Tätern den Unterschlupf in den USA zu verwehren.
Der in Serbien geborene Kumpf, ein ehemaliges Mitglied der SS, war nach Ministeriumsangaben im Jahr 1956 aus Österreich in die USA ausgewandert und hatte 1964 die Staatsbürgerschaft angenommen. Zuletzt lebte er in Racine im Bundesstaat Wisconsin. Die US-Justiz hatte 2003 Ermittlungen aufgenommen, um ihm die Staatsbürgerschaft abzuerkennen.