Stolpersteine, Flüchtlinge und Mehr

Gedeihliches Miteinander: An diesem Haus müssen viele bauen

ISSO Stadtmagazin für Gelsenkirchen im Gespräch mit Andreas Jordan. Interview: Astrid Becker, Foto: Rolf Nattermann

ISSO Stadtmagazin für Gelsenkirchen im Gespräch mit Andreas Jordan. Interview: Astrid Becker, Foto: Rolf Nattermann

Andreas Jordans Engagement begegnet man in Gelsen-kirchen auf Schritt und Tritt. Die Stolpersteine sind dabei das augenfälligste Zeichen. Doch auch im Hintergrund sorgt Andreas Jordan dafür, dass Geschichte und Gegenwart dieser Stadt auf die Tagesordnung gelangen, dass Gesellschaft durch Hinschauen und Handeln gelingen kann.

Vor rund zehn Jahren wurde der Grundstein dafür gelegt, dass ein Resultat dieses Engagements nun überall im Stadtgebiet zu sehen ist – die Stolpersteine. Sie erinnern an ermordete, aber auch überlebende Opfer des Naziregimes: Homosexuelle, Sinti, Juden und politisch Aktive. Ihnen, aber immer noch nicht allen von ihnen, ist zum Gedenken ein Stein verlegt worden, seit der ersten Verlegung im Jahr 2009 genau 139 Steine für 139 Menschen. Fast wäre es dazu allerdings gar nicht gekommen: Als Andreas Jordan erstmals erwägt, einen Stolperstein zu spenden, teilt ihm Gunter Demnig, Schöpfer der Stolpersteine, mit, dass mangels Ansprechpartner in Gelsenkirchen leider kein Stein verlegt werden könne.

So beginnt das Kapitel der Stolpersteine in der Geschichte Gelsenkirchens: mit einer kleinen Anfrage und der Zusage Andreas Jordans, fortan als Koordinator einer mittlerweile zu einem großen Projekt angewachsenen Aufgabe tätig zu sein, einer Aufgabe, die gleichermaßen von Widrigkeiten und dem Überwinden von Schwierigkeiten Zeugnis ablegt.

Vor dem Haus Wanner Str. 119 in Gelsenkirchen-Bulmke erinnern Stolpersteine an die jüdische Familie Schönenberg. Den drei Menschen gelang die Flucht, doch Mutter Selma und Günthers Schwester Erna gehörten nicht zu den Überlebenden des Holocaust, sie wurden von der Mordmaschinerie der selbsternannten

Vor dem Haus Wanner Str. 119 in Gelsenkirchen-Bulmke erinnern Stolpersteine an die jüdische Familie Schönenberg. Den drei Menschen gelang die Flucht, doch Mutter Selma und Günthers Schwester Erna gehörten nicht zu den Überlebenden des Holocaust, sie wurden von der Mordmaschinerie der selbsternannten „arischen Herrenmenschen“ eingeholt

Das Stolperstein-Projekt, über Jahre auch aktiv begleitet von Heike Jordan, das von vielen Gelsenkir-chenern durch Spenden getragen wird, ist auch immer ein Anlass für einen Besuch auf Zeit: Für diejenigen ehemaligen Gelsenkirchener Bürger, die aus ihrer Heimat vertrieben und zu Holocaust-Überlebenden wurden und deren Angehörigen, die für jene kommen, die es nicht mehr gibt oder die schon zu alt oder zu krank für diese beschwerliche Reise an den Ort des Unrechts sind. Das ganze Interview mit Andreas Jordan in der neuen ISSO, dem Stadtmagazin für Gelsenkirchen

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