Verbrannte Worte – verbotener Autor: Kurt Tucholsky (1890-1935)

Vortrag von Martina Bracke, Essen, mit anschließender Diskussion

Mittwoch, 25. Februar 2009, 19.30 Uhr

„Ich werde nun langsam größenwahnsinnig – wenn ich zu lesen bekomme, wie ich Deutschland ruiniert habe. Seit zwanzig Jahren aber hat mich immer dasselbe geschmerzt: dass ich auch nicht einen Schutzmann von seinem Posten habe wegbekommen können.“ (Kurt Tucholsky, 1933)

Tucholsky, Jahrgang 1890, erlebt Kaiserreich, Weimarer Republik und die Anfänge des „Dritten Reiches“. Bereits 1907 veröffentlicht er anonym erste Arbeiten. Von da an ist Tucholsky unermüdlich mit streitbarer Feder auf seinem Weg, einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts zu werden. Unter verschiedenen Pseudonymen schreibt er im politischen Gedicht und in Satiren, in Literatur- und Theaterkritiken über alles, was ihn bewegt. So aktiv und manchmal prophetisch er geschrieben hat, ab 1932 fällt ihm zu Deutschland fast nichts mehr ein. Lediglich in Briefen äußert er sich noch. Ausgebürgert, seine Bücher verbrannt – seine letzten Jahre verbringt er in Schweden, wo er sich 1935 das Leben nimmt. Der Vortrag beleuchtet das Leben Tucholskys mit Blick auf die Entwicklungen in Deutschland und mit Ausschnitten aus seinem Werk.

Veranstaltungsort:
Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“
Cranger Straße 323, 45891 Gelsenkirchen
Telefon: +49 (0)209/169-8552
Telefax: +49 (0)209/169-8553
E-mail: isg@gelsenkirchen.de

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