„Wir haben es doch erlebt“ – Das Ghetto von Riga

Erinnerung an den systematischen Massenmord in Riga

„Wir haben es doch erlebt“ – Das Ghetto von Riga, so lautet der Titel des dokumentarischen Films von Jürgen Hobrecht, den Gelsenzentrum e. V. in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräber-fürsorge, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V. und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Kreis-vereinigung Gelsenkirchen (VVN-BdA) am 31. Otober 2013 ab 19:30 Uhr in der „flora“, Florastraße 26 in Gelsenkirchen zeigt. Der Film „Wir haben es doch erlebt“ und auch die Ausstellung „Bikernieki – Wald der Toten“, die einige Tage später im neuen Hans-Sachs-Haus Gelsenkirchen eröffnet wird, thematisieren die Deportation deutscher Juden nach Riga, ihre Ermordung und das Gedenken daran.

Der Filmemacher Jürgen Hobrecht hat über viele Jahre hinweg die Spuren der mit dem Namen „Riga“ verbundenen NS-Verbrechen und die damit verknüpften Lebens- und Leidenswege der Ermordeten und der wenigen Überlebenden recherchiert. Seine erschütternde Dokumentation begibt sich an die Orte des Geschehens in Lettland, zeigt aber auch, wie akribisch die Deportationen in Deutschland vorbereitet wurden. Die Veranstalter haben Jürgen Hobrecht nach Gelsenkirchen eingeladen, dieser wird nach der Vorführung Fragen des Publikums beantworten.

Rund 25.000 Juden aus Deutschland wurden ab Herbst 1941 nach Riga verschleppt, Hauptstadt des von Hitlers Wehrmacht besetzten Lettland. Zwischen November 1941 und Oktober 1942 fuhren 25 Züge der Reichsbahn mit ihrer Menschenfracht aus 14 Städten – darunter u.a. Gelsenkirchen, Dortmund, Münster und Bielefeld – nach Riga. Unmittelbar zuvor waren die bis dahin im Ghetto von Riga internierten ca. 27.000 lettischen Juden und Jüdinnen in einem Massaker ermordet worden – das Ghetto wurde „freigeschossen“ sagt Margers Vestermanis, selbst Überlebender des Holocaust in Lettland. Die SS schaffte mit dieser Mordaktion Platz für die Neuankömmlinge aus Deutschland. Tausende der Deportierten wurden bereits direkt nach ihrer Ankunft in Riga erschossen. Diejenigen, die das Ghetto lebend erreichten, erlitten hingegen ein jahrelanges Martyrium in Konzentrationslagern und Unrechtsstätten, an dessen Ende auf die meisten Menschen ebenfalls der Tod wartete.

Von den 24.605 in den Jahren 1941 und 1942 nach Riga deportierten jüdischen Menschen aus dem so genannten „Großdeutschen Reich“ überlebten unter unsäglichen Leiden und Qualen nur 1.073. Von den 355 Gelsenkirchener Juden – am 27. Januar 1942 nach Riga verschleppt – wurden 307 in Riga und Umgebung ermordet. Allein bei einer Massentötung im Zuge der Auflösung bzw. Räumung des Rigaer Ghettos am 2./3. November 1943 ermordete die SS und ihre Helfer 87 Gelsenkirchener, darunter zwanzig Kinder.



Bundesminister a.D. Wolfgang Tiefensee übernimmt Schirmherrschaft

Der Dokumentarfilm ‚“Wir haben es doch erlebt“ – Das Ghetto von Riga‘ wird in einer Reihe von Veran-staltungen zwischen dem 10.10. und dem 10.12. in bisher 35 Städten präsentiert. Bundesminister a.D. Wolfgang Tiefensee, Vorsitzender von „Gegen Vergessen für Demokratie e.V.“, hat die Schirmherr-schaft für die Veranstaltungsreihe übernommen.

"Wir haben es doch erlebt" - Das Ghetto von Riga, so lautet der Titel des dokumentarischen Films von Jürgen Hobrecht, den Gelsenzentrum  e. V. in Kooperation mit dem Volksbund  Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Kreisvereinigung  Gelsenkirchen (VVN-BdA) und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V. am 31. Otober 2013 ab 19:30 Uhr  in der "flora", Florastraße 26 in Gelsenkirchen zeigt.

„Wir haben es doch erlebt“ Das Ghetto von Riga – so lautet der Titel des dokumentarischen Films von Jürgen Hobrecht, den Gelsenzentrum e. V. in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Kreisvereinigung Gelsenkirchen (VVN-BdA) und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V. am 31. Otober 2013 ab 19:30 Uhr in der „flora“, Florastraße 26 in Gelsenkirchen zeigt.
Foto: © Phönix Medienakademie, Jürgen Hobrecht

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