22. Juni 2010 – 69. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion

Unternehmen Barbarossa

Am  22. Juni 1941 überschritten deutsche Truppen die Grenzen der Sowjetunion. Bei ihrem Vormarsch kamen sie durch Gebiete, in denen ca. 2,7 Millionen Juden sowie mehrere hunderttausend jüdische Flüchtlinge aus Westpolen lebten. Schon zu  Beginn des Russlandfeldzugs existierte ein Teil der Vernichtungsmaschinerie in Form der „Einsatztruppen der Sicherheitspolizei (u.a. Polizeibataillone) und des SD“.  Ihre Aufgabe war es, „weltanschauliche Gegner“  und „sonstige Elemente“ zu ermorden.

Zur Taktik der Einsatztruppen gehörte es auch, mit Hilfe einheimischer Milizen Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung zu entfachen. Unter dem Vorwand der „Partisanenbekämpfung“ (Synonym für den Völkermord) wurden Juden sowie Sinti und Roma als Geiseln genommen und im Zuge „militärischer Strafexpeditionen“ erschossen.  Zwischen Juni 1941 und April 1942 wurden nahezu 560.000 Menschen ermordet, darunter praktisch die ganze jüdische Bevölkerung im Baltikum, in der Ukraine, auf der Krim und in Weißrussland. Innerhalb von zwei Tagen (29. und 30. September 1941) wurden nahezu 34.000 jüdische Bewohner der Stadt Kiew in der Schlucht von Babi Jar  getötet. Zu den Unterschieden gegenüber dem Völkermord in Polen gehörte, dass die Phase der Konzentrierung der Juden in Ghettos weitestgehend übersprungen wurde.

Absolut exakte Opferzahlen konnten nie ermittelt werden. Für für das Gebiet der Sowjetunion nennt Wolfgang Benz in seinem  Buch „Dimension des Völkermords – Die Zahl der Opfer des Nationalsozialismus “ die Minimalzahl von 2.100.000 ermordeten Juden. Insgesamt hat der von Deutschen entfesselte weltanschauliche und rassistische Vernichtungskrieg mehr als 20 Millionen Kriegstote auf Seiten der Sowjetunion gefordert, darunter mehr als 5 Millionen Zivilisten.

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