Bruce Brodowski auf Spurensuche in Gelsenkirchen

2. Weltkrieg: US-Soldat kam als Befreier und starb in Hassel

Bruce Brodowskis Vater starb in Gelsenkirchen-Hassel im Kampf gegen Nazi-Deutschland. Ed Brodowski war Kommandant des ersten amerikanischen Sherman-Panzers, der in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs Hassel erreichte. In Höhe des Marktplatzes an der Valentinstraße starb der damals 26jährige Ed Brodowski, als sein Panzer am 30. März 1945 von einem deutschen Geschoss getroffen wurde.

„Meinen Vater habe ich nie kennen gelernt, ich wurde erst drei Monate nach seinem Tod geboren. Trotzdem habe ich ihn Zeit meines Lebens schmerzlich vermisst. Ich hatte ihn nicht, den Vater, der einem Football oder Baseball, Jagen und Fischen beibringt. Keinen Daddy, der einen zur Schule bringt, der einem zuhört. Heute stehe ich erstmals an dem Ort, an dem mein Vater starb. Hier schließt sich für mich der Kreis“, sagt der 69jährige Bruce Brodowski, der mit seiner Frau aus Charlotte, North Carolina angereist war, um einmal den Ort zu sehen, an dem der ihm unbekannte Vater sein Leben verlor.

Bereits Anfang des Jahres hatte Bruce Brodowski an Gelsenzentrum e.V., dem gemeinnützigen Verein für regionale Kultur- und Zeitgeschichte in Gelsenkirchen geschrieben und um Hilfe bei der Suche nach dem genauen Todesort seines Vaters gebeten. Schnell war der Kontakt zum Geschichtskreis Hassel um Egon Kopatz hergestellt. Heimatforscher Kopatz hatte bereits vor Jahren die Ereignisse in den letzten Kriegstagen in und um Hassel recherchiert. Heute gingen Andreas Jordan von Gelsenzentrum und der Geschichtskreis Hassel gemeinsam mit Ellen und Bruce Brodowski auf Spurensuche.

Am Marktplatz in Hassel: Ellen und Bruce Brodowski, rechts Heimatforscher Kopatz.  Hier stand der Panzer, in dem Ed Brodowski starb.

Am Marktplatz in Hassel: Ellen und Bruce Brodowski, rechts Heimatforscher Kopatz. Hier stand der Panzer, in dem Ed Brodowski starb.

Morgen wollen die Brodowskis weiter in die Niederlande reisen. Sie wollen das Haus suchen, vor dem nachfolgendes Foto entstand. „Der Fotograf von damals wird uns helfen, wir werden es finden“, da ist sich Bruce Brodowski ganz sicher. Letzte Station auf der Reise wird der amerikanische Soldatenfriedhof Magraten bei Maastricht sein. Hier wurde Ed Brodowski beigesetzt. Dann ist Bruce ganz nah bei seinem Vater. Er wird Blumen niederlegen, Blumen für einen Vater, der seinen Sohn nie kennen gelernt hat.

26. Februar 1945 bei Roermond: US-Soldaten des 18th Tank-Ban. bergen einen verletzten Kameraden aus der Kampfzone, um ihn nach Linne, Holland zu bringen. Hinter der Bordkanone Ed Brodowski.

26. Februar 1945 bei Roermond: US-Soldaten des 18th Tank-Ban. bergen einen verletzten Kameraden aus der Kampfzone, um ihn nach Linne, Holland zu bringen. Hinter der Bordkanone Ed Brodowski.

Die Lokalpresse schreibt: US-Kriegswaise auf Spurensuche in Hassel

Fortschreibung: Spurensuche gestern in Buggenum, Holland. Bruce Brodowski findet mit Hilfe der heutigen Bewohner das Haus, vor dem im Februar 1945 das Schwarz-Weiß-Foto entstand.

70 jahre nach Ende des 2. Weltkriegs. Bruce Brodowski findet das Haus, vor dem sein Vater auf einem Sherman-Panzer sitzend fotografiert wurde.

70 jahre nach Ende des 2. Weltkriegs. Bruce Brodowski findet das Haus, vor dem sein Vater auf einem Sherman-Panzer sitzend fotografiert wurde.

Am Ende einer langen Reise: Bruce Brodowski besuchte heute auf dem Amerikanischen Soldatenfriedhof Magraten in den Niederlanden das Grab seines Vaters Edward „Ed“ Brodowski. Am Grab lege Bruce als besondere Geste den Blumenstrauß nieder, den Egon Kopatz in Gelsenkirchen überreicht hatte. „Vater und Sohn sind nun zusammen“ so überschreibt Bruce sein Foto.

Amerikanischer Soldatenfriedhof Magraten in den Niederlanden. Am Grab seines Vaters legte Bruce als besondere Geste den Blumenstrauß nieder, den Egon Kopatz in Gelsenkirchen überreicht hatte.

Amerikanischer Soldatenfriedhof Magraten in den Niederlanden. Am Grab seines Vaters legte Bruce als besondere Geste den Blumenstrauß nieder, den Egon Kopatz in Gelsenkirchen überreicht hatte.

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