70. Jahrestag der Deportation in das Ghetto Warschau
Am 31. März 1942 rollte der zweite „Sammeltransport“ aus Gelsenkirchen mit 52 jüdischen Kindern, Frauen und Männern in den „Osten“. In Münster wurden weitere 400, in Hannover 500 und Braunschweig 116 Juden in den Zug gezwungen. Am Morgen des 1. April 1942 erreichte der Zug das Ghetto Warschau. Die Neuankömmlinge wurden zunächst in die außerhalb des Ghettos gelegene „Quarantäne-Station“ in der Nähe des so genannten „Umschlagplatzes“ untergebracht und nach einigen Tagen unter Aufsicht der jüdischen Ghetto-Polizei auf die Wohnquartiere im Ghetto verteilt. Am 22. Juni 1942 begann die Deportation der Juden aus Warschau in das Vernichtungslager Treblinka. Wer von den Gelsenkirchener Juden nicht bereits im Ghetto umkam, wurde mit großer Wahrscheinlichkeit in den folgenden Monaten in den Gaskammern von Treblinka erstickt. Von den aus Gelsenkirchen in das Ghetto Warschau deportierten Menschen fehlt seither jedes Lebenszeichen, ihre weiteren Leidenswege sind unbekannt.
Gelsenzentrum: Deportation Gelsenkirchener Juden nach Warschau
Stolpersteine erinnern in Gelsenkirchen an das nach Warschau deportierte und von den Nazis ermordete Ehepaar Wollenberg