Die Luftangriffe am 6. November 1944 auf Gelsenkirchen

Nekropole Gelsenkirchen-Schalke

Ein Augenzeugenbericht von Joseph P. Krause:

„Ginge es nicht um den Massenmord an Zivilpersonen bei der größten Tragödie Gelsenkirchens, als ganze Stadtteile unter Bombenteppichen zu gigantischen Trümmerbergen mutierten, als Menschen in grauenhaften Flammenmeeren mit markerschütternden Todesschreien zu namenlosem Sülz verschmorten, wäre der selbsternannte Zeitzeuge aus dem Internet zu belächeln, der fern vom entsetzlichen Bombenterror in bukolischer Idylle lebte, gleichwohl – sich zum Kronzeugen ernennend – als wichtigstes Ereignis vom Hörensagen bramabarsierte, sein Wohnhaus in Gelsenkirchen sei eingestürzt.

Ich hingegen gehöre zu den Zeitzeugen am Tatort der Zeitgeschichte, zu den Überlebenden des grauenvollsten, höllischsten Tages der Gelsenkirchener Chronik, des 6. November 1944, des Tages, an dem mein Geburtsort Schalke in flammendem Inferno unterging, als 738 RAF- Bomber in zwei Angriffen – mittags und abends – tausende von Tonnen Spreng- und Brandbomben als „Bombenteppiche“ über der „Stadt der tausend Feuer“, die sie an jenem unheilvollen Tag wurde, ausklinkten und Kaskaden an Phosphor auskübelten, als Gelsenkirchen in einem riesigen Feuersturm verglühte, als die Schwester des Schalker Pfarrers Konrad Hengsbach, Pauline, zwischen herabgestürzten Balken bei lebendigem Leib verbrannte. Ich litt inmitten der Schreie der Sterbenden, des Blutes und der Fleischfetzen zerrissener Körper. Und ich sah als Teil verzweifelter, vor Schmerz und Verzweiflung irrsinnig gewordener Menschen am Schalker Markt, wie das traditionelle Vereinslokal von Schalke 04, die Gaststätte der legendären „Mutter Thiemeyer“, in einem gigantischen Feuerorkan zerbarst, während wir uns in den total überfüllten „Zuckerhut“ zwängten, hineingetrieben von Feuersbrünsten und detonierenden Bomben“.

Weiterlesen auf der Internetpräsenz von GELSENZENTRUM:
→ 6. November 1944 – Nekropole Gelsenkirchen-Schalke

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