65. Jahrestag der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald
An diesem 11. April 1945 konnten sich die Gefangenen des KZ Buchenwald angesichts der vorrückenden US-Truppen selbst befreien, das Lagertor wurde nach langen Jahren des nationalsozialistischen Terrors von innen durch die Häftlinge geöffnet. Gestern trafen sich in der Gedenstätte Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar überlebende ehemalige Häftlinge zusammen mit Veteranen der US-Army und zahlreichen Gästen, um den 65. Jahrestag der Selbstbefreiung zu begehen und der mehr als 56.000 Menschen zu gedenken, die im KZ Buchenwald von den Nazis ermordet worden sind. Bei der Eröffnung der Gedenkfeierlichkeiten auf dem ehemaligen Appellplatz des KZ Buchenwald forderte der französische Überlebende und Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora, Bertrand Herz, die nachfolgenden Generationen auf, das Erinnern an die NS-Verbrechen zu bewahren.
Erinnerung bewahren heißt auch, sich an die jüdischen Menschen aus Gelsenkirchen zu erinnern, die von den Nazis im KZ Buchenwald ermordet worden sind, sich zu erinnern, dass es in Gelsenkirchen-Horst 1944 ein Außenlager des KZ Buchenwald gab. Seit Sommer 1944 richtete die SS in der Nähe von Rüstungsbetrieben, zu denen auch das Hydrierwerk in Horst gehörte, Außenlager für weibliche KZ-Häftlinge ein. In dem Außenlager auf dem Betriebsgelände der Gelsenberg Benzin AG in Horst waren 2.000 ungarische Jüdinnen eingepfercht, die zur Trümmerbeseitigung nach Bombenangriffen auf das Hydrierwerk eingesetzt wurden. Bei Bombenangriffen im September 1944 kamen mehr als 150 von den ungarischen Mädchen und Frauen ums Leben, weil ihnen als Jüdinnen der Zutritt zu Bunkern und Splittergräben verwehrt worden ist.
Gelsenzentrum: → „Das Gelsenberglager, Außenlager des KZ Buchenwald in Gelsenkirchen“