Ermordung von 29.000 Juden – Fahnder wollen NS-Verbrecher

Der mutmaßliche Nazi-Kriegsverbrecher Iwan John Demjanjuk muss möglicherweise mit einer Anklage in Deutschland rechnen. Die Fahndungsstelle für Nazi-Verbrechen in Ludwigsburg gab ein Vorermittlungsverfahren gegen den 88-jährigen Mann an die Staatsanwaltschaft München ab. „Aufgrund der Tatvorwürfe sind wir zuversichtlich, dass gegen ihn ein Prozess in Deutschland geführt werden kann“, sagte der Leiter der Fahndungsstelle, Kurt Schrimm.

Demjanjuk soll sich als Wachmann im Konzentrationslager Sobibor (Polen) 1943 der Beihilfe zur grausamen Ermordung von mindestens 29.000 Juden schuldig gemacht haben. Unter den Toten waren rund 1900 deutsche Juden. Das ist für eine mögliche Anklageerhebung in Deutschland wichtig, weil Demjanjuk in den USA lebt.

Der Leiter der Staatsanwaltschaft München, Christian Schmidt-Sommerfeld, bestätigte, das Verfahren sei von Ludwigsburg nach München geschickt worden, bisher aber noch nicht eingegangen. Die Staatsanwaltschaft werde dann prüfen, ob sie zuständig sei und ob dringender Tatverdacht bestehe und ein Haftbefehl beantragt werden könne. Erst dann könne es um eine mögliche Auslieferung gehen. Inhaltlich wollte Schmidt-Sommerfeld sich nicht äußern. „Ich kenne die Akten nicht. Ich weiß nur, dass es eine sehr umfangreiche Angelegenheit ist.“

Die weltweit größte NS-Fahndungsstelle in Ludwigsburg feiert am 1. Dezember bei einem Festakt ihr 50-jähriges Bestehen. Ehrengäste sind Bundespräsident Horst Köhler und die Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch. (…)
(Quelle: n-tv)

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