Großbrand: Bisher keine Hinweise auf politisch motivierte Tat

Erneute Prüfung auf rechtsradikalen Hintergrund

Der oder die Täter konnten nach der Brandstiftung in einem Wohnwagen-Winterquartier in Gelsenkirchener Ortsteil Feldmark bisher nicht ermittelt werden. In der Nacht vom 4. auf den 5. November 2010 wurden in einer überwiegend von Sinti und Roma bewohnten Siedlung an der Katernbergerstraße 19 der dort auf einem Platz abgestellten Wohnwagen und Wohnmobile der Minderheit bei einem Großbrand vernichtet, Personen kamen nicht zu Schaden. Schnell stand damals fest, dass Brandstiftung die Ursache für das Feuer war. Hinweise auf eine politisch motivierte Tat gab es laut Polizei seinerzeit nicht.

Der Gelsenkirchener Rolf Jüngermann (DKP) hatte jüngst in einem an die Staatsanwaltschaft Essen und den Gelsenkirchener Polizeipräsidenten gerichteten Brief angeregt, die Tat auf mögliche Zusammenhänge mit der Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) zu prüfen.

Staatsanwalt Marcus Schütz teilte auf unsere Nachfrage mit, dass die Ermittlungen in diesem Fall noch nicht abgeschlossen sind. Auch in der Zwischenzeit habe es keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat gegeben. Die Frage nach der Intensität der bisherigen Ermittlungen in diese Richtung blieb allerdings unbeantwortet, ebenso wie die Frage, ob der Staatsschutz eingeschaltet wurde. Aufgrund der aktuellen Ereignisse wird der Sachverhalt jedoch nochmals auf einen rechtsradikalen Hintergrund hin überprüft, so Staatsanwalt Schütz.

Nach dem Großbrand im Wohnwagenpark von Sinti und Roma in Gelsenkirchen
Foto: Gelsenzentrum e.V.

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