Nazi-Schmierereien: Von dem was bleibt
Sie nennt sich „Demokratische Initiative gegen Diskriminierung und Gewalt, für Menschenrechte und Demokratie“. Dahinter verbirgt sich ein Zusammen-schluss von „handverlesenen“ Mitgliedern aus der „feinen“ Gelsenkirchener Stadtgesellschaft unter Vorsitz von Oberbürger-meister Frank Baranowski. Im Oktober 1992 wurde die so genannte Demokratische Initiative (DI) von der damaligen Stadtdoppelspitze Bartlewski/Bussfeld ins Leben gerufen. In einer Presseinformation der Stadt Gelsenkirchen, in der die „DI“ sich in anderer Sache positioniert heißt es, Zitat: „Denn in Gelsenkirchen ist Platz für alle Religionen, alle Ethnien, alle Menschen – außer für die, die Andere herabwürdigen, bedrohen oder gar angreifen!“
Man möchte meinen, wer einen solche Sätze formuliert, steht hinter dem, was er sagt und geht mit gutem Beispiel voran. Bisher hat sich die so genannte „Demokratische Initiative“ jedoch zu der jüngsten Serie gegen Gelsenkirchener Bürger und Bürgerinnen gerichteten hasserfüllten Attacken und Nazi-Farb-schmierereien nicht positioniert. Das die Angegriffenen dem linken Spektrum angehören, scheint das Verhalten der meisten DI-Mitglieder maßgeblich zu beeinflussen. „Das Schweigen der überwiegenden Mehrheit einer vermeintlich elitären Parallelgesellschaft Gelsenkirchens, zu der auch die so genannte „Demokratische Initiative“ gehört, macht mich betroffen und nachdenklich“ sagt der von den Angriffen ebenfalls betroffene Andreas Jordan, und weiter: „Ich nehme die so genannte „Demokratische Initiative“ beim Wort. Eine Trennung in gute und nicht so gute Antifaschist*innen entspricht keinesfalls meinem Demokratieverständnis. Es ist an der Zeit, das sich was dreht.“ Dem ist nichts hinzu zu fügen.
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