Konsequenter Kampf gegen Krieg und Faschismus

Fritz Rahkob – Widerstand leistender als Vorbild

Ein Platz in der Gelsenkirchener Innenstadt zwischen Hans-Sachs-Haus und Bildungszentrum trägt seinen Namen, vor seinem letzten Wohnort an der Liebfrauenstraße erinnert ein Stolperstein an den kommunistischen Widerstandskämpfer Fritz Rahkob. Von der NS-Terrorjustiz wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung“ zum Tode verurteilt, wurde Fritz Rahkob 24. August 1944 in der Untersuchungshaftanstalt Stuttgart ermordet – heute vor 69 Jahren.

Der 1885 geborene Fritz Rahkob war bereits ab 1905 in der Arbeiterbewegung aktiv und 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Rotthausen. Nach der Eingemeindung von Rotthausen nach Gelsenkirchen nahm Rahkob vor allem an den Arbeiterkämpfen in Gelsenkirchen teil und wurde Mitglied im Einheitsverband der Bergarbeiter in der RGO (Revolutionären Gewerkschaftsopposition).

Da er bereits 1920 in die KPD eingetreten war, ließ nach der Machtübergabe an die Nazis seine Verhaftung nicht lange auf sich warten. Von 1933 bis 1938 wurde Rahkob von der NS-Diktatur in sogenannte „Schutzhaft“ genommen. Auch nach seiner Haftentlassung, noch immer der festen Überzeugung, man müsse den Krieg und den Faschismus aktiv bekämpfen, schloß sich Rahkob der Widerstandsgruppe um Franz Zielasko an, die u.a. in Gladbeck, Oberhausen, Essen und Gelsenkirchen aktiv war. Die Gruppe wurde verraten, im August 1943 verhaftete die Gestapo fast 50 Antifaschisten, darunter auch Fritz Rahkob. Franz Zielasko wurde bei den anschließenden Verhören zu Tode gefoltert, Fritz Rahkob und andere Kameraden wurden vom so genannten „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und von NS-Henkern ermordet.

Die Erinnerung an die Frauen und Männer unterschiedlichster lebensgeschichtlicher und politischer Prägung im vielfältigen Widerstand gegen das Terrorregime der Nazis soll uns heute Mut machen, im Alltag mehr Zivilcourage gegenüber Rassismus, Neonazis, Gewalt und rechtem Gedankengut zu zeigen. Zivilcourage in einer Demokratie nicht mit dem gleichen Gefährdunspotential für Leib und Leben verbunden wie Widerstand in einer Diktatur – doch beides braucht Mut.

Fritz Rahkob -  nach den schweren Jahren in so genannten "Schutzhaft" war sein Mut und Widerstandswille  ungebrochen.

Fritz Rahkob um 1938 – auch nach den schweren Jahren in so genannten „Schutzhaft“ war sein Mut und Widerstandswille ungebrochen. (Foto: Karlheinz Rabas.)

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