Wiesenthal-Zentrum auf der Spur von Nazi-Verbrecher – Hoffnung auf Festnahme in Südamerika schon in den nächsten Wochen
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„Nazi-Jäger“ Simon Wiesenthal starb 20. September 2005 in Wien
Das Simon-Wiesenthal-Zentrum ist nach eigenen Angaben auf der Spur des meistgesuchten Nazi-Verbrechers Aribert Heim. Der Leiter der jüdischen Menschenrechtsorganisation, Efraim Zuroff, sagte zum Abschluss einer Südamerikareise, es gebe konkrete Hinweise auf den Aufenthaltsort des heute 94-jährigen früheren SS-Arztes in Chile oder Argentinien.
Zuroff hatte nach Hinweisen auf den Österreicher Heim gesucht, der im KZ Mauthausen als «Dr. Tod» und «Schlächter von Mauthausen» berüchtigt war. Er erklärte am Montag, dass Zuroff in der Umgebung der chilenischen Stadt Puerto Montt oder dem 160 Kilometer entfernten San Carlos de Bariloche in Argentinien lebe. Zuroff sagte, er sei davon überzeugt, dass es Menschen gebe, die wüssten, wo Heim sich aufhalten. «Eine Person in diesem Alter kann nicht auf sich alleine gestellt leben», sagte er. Offensichtlich müsse es Leute geben, die nach ihm sehen und ihm helfen. «Was wir erwartet haben zu erreichen – die Voraussetzungen für seine Festnahme in den nächsten Wochen, höchsten Monaten zu schaffen – war bisher erfolgreich», sagte Zuroff.
Millionenschweres Bankkonto
Ein Hinweis darauf, dass Heim noch lebe, sei ein millionenschweres Bankkonto auf seinen Namen und andere Investitionen, die bisher niemand beansprucht habe. Um Ansprüche auf dieses Vermögen einzufordern müsse ein Erbe einen Beweis vorlegen, dass Heim gestorben sei.
Heim soll 1941 als SS-Arzt im Konzentrationslager Mauthausen zahlreiche Häftlinge grausam gefoltert und getötet haben. «Von allen Lagerärzten in Mauthausen war Heim der schrecklichste», sagte ein politischer Gefangener 1949 aus. Die Aussage wird in einem österreichischen Haftbefehl für Heim zitiert. Er arbeitete nach dem Krieg als Arzt in Süddeutschland. Als 1962 Anklage gegen ihn erhoben wurde, tauchte er unter. In Puerto Montt lebte eine seiner Töchter seit den sechziger Jahren.
Quelle: ap, NZZ Online