Schalker Gymnasium stellt sich der NS-Vergangenheit
Seit dem Sommer 2010 erinnert nun eine Mahntafel im Schalker Gymnasium auch an die Verfolgten und Entrechteten der Hitlerschen Gewaltherrschaft. Bisher erinnerte eine Gedenktafel neben der Säule, die man beim Abbruch des alten Schulgebäudes an der Schalker Strasse in den Fünfzigern „gerettet“ hatte und im Eingangsbereich des Gymnasiums an der Liboriusstrasse aufstellte, lediglich an die „Gefallenen des Schalker Gymnasiums“ in den beiden Weltkriegen. Wobei schlicht „vergessen“ wurde, das die Schule im Dritten Reich offiziell garnicht „Schalker Gymnasium“ hieß.
Nur noch wenigen Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchenern ist bekannt, dass das Gymnasium an der Schalkerstrasse im so genannten Dritten Reich „Adolf-Hitler-Gymnasium“ hieß. In dieser Zeit hatten jüdische Schüler und auch Lehrer unter Repressionen zu leiden, ehe sie gezwungen wurden, die Schule ganz zu verlassen.
Mit dem veränderten Geschichtsbewußtsein in jüngerer Zeit hat man sich entschlossen, direkt neben dieser Säule nun eine weitere Gedenktafel anzubringen, die an die verfolgten Schüler und Lehrer dieser Schule in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur erinnert.
Der Text auf der Mahntafel endet mit den Sätzen: „Die geschichtlichen Ereignisse ungeschehen machen können wir nicht. Sie als Mahnung für die Zukunft verstehen können wir. Zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.“
→ Schule unterm Hakenkreuz – das „Adolf-Hitler-Gymnasium“ in Gelsenkirchen-Schalke