Neuer Name für den „Paul-Schossier-Weg“

Straße in Gelsenkirchen wird nach 44 Jahren umbenannt

Nun ist es amtlich: Der Name des NS-Täters Paul Schossier als Namensgeber für eine Straße in Gelsenkirchen ist Geschichte. Am 4. November 2010 wurde die Straße von der zuständigen Bezirksvertretung Nord umbenannt, neuer Name: Josef-Sprenger-Weg.

Der Vorschlag des Gelsenzentrum e.V., der auch vom Landesverband der Sinti und Roma NRW  unterstützt wurde, den ehemaligen „Paul-Schossier-Weg“ nach einem Opfer des „Wirkens“ von Paul Schossier, dem 9-jährigen Sinti-Mädchen Rosa Böhmer aus Gelsenkirchen zu benennen, fand weder im Rat der Stadt Gelsenkirchen noch in der Bezirksvertretung Nord eine Mehrheit.

Die Umbennenung wurde bereits 2008 von dem gemeinnützigen Verein Gelsenzentrum e.V. initiiert. OB Baranowski reagierte daraufhin  und gab ein Gutachten in Auftrag, dass Paul Schossiers Beteiligung am NS-Völkermord in seiner Eigenschaft u.a. als Rechts- und Polizeidezernent bestätigte. So war Paul Schossier für die Deportation und die daran anschließende Ermordung der Gelsenkirchener Angehörigen des Volkes der Sinti und Roma im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verantwortlich.

Die Anwohner des“Paul-Schossier-Weges reagierten in Kenntniss der „über das Mitläufertum hinausgehende Betätigung des Namensgebers Paul Schossier“ während der Zeit des Nazi-Regimes dennoch mit Unverständnis über die Umbenennung, wie es Anwohner Heinz Hackstein in einer Bürgeranfrage darlegte.  Dagegen hieß es von Seiten der Politik, die Umbenennung sei „nachvollziehbar und vernünftig, man bedauere, dass es erst so spät zu einer Umbenennung kam“.

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