Pietätlos: DLRG tauft Motorboot “Gelsenberg”

Die GELSENBERG BENZIN AG war ein „Kriegsmusterbetrieb“ (Rüstungsbetrieb), der für den Tod von mindestens 150 Menschen hier in Gelsenkirchen verantwortlich ist.

Das Gelsenberglager war ein Außenlager des KZ Buchenwald auf dem Gelände der Gelsenberg-Benzin AG in Gelsenkirchen-Horst. In diesem Außenlager waren im Sommer 1944 etwa 2.000 ungarische Jüdinnen untergebracht. Die Zwangsarbeiterinnen sollten auf dem Gelände der Gelsenberg Benzin AG unter anderem zur Enttrümmerung eingesetzt werden. Bei schweren Bombenangriffen auf das Hydrierwerk im September 1944 kamen etwa 150 von ihnen ums Leben, einige wenige der Mädchen und Frauen überlebten schwer verletzt in Gelsenkirchener Krankenhäusern.

Hier ist Aufklärung dringend angeraten. Die Verantwortlichen sollten ihre Namensgebung überdenken, eine öffentliche Stellungnahme der Verantwortlichen würde ich persönlich sehr begrüßen.

Internetauftritt der Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft LV Westfalen – Bezirk Gelsenkirchen:

Volksbank-Chef Werner Cordes tauft MRB „Gelsenberg“

Auf dem Wasser, in der Mitte des Hafenbeckens sprach Volksbank-Vorstandssprecher Werner Cordes um 12.15 Uhr die entscheidenden Worte: „Ich taufe Dich auf den Namen Gelsenberg.“ Damit ist das neue Motorrettungsboot des DLRG-Bezirks Gelsenkirchen in den Dienst gestellt.

Von Bord des MRB Grimberg taufte Cordes das neue Boot auf einen Namen, der die Verbundenheit der DLRG zu ihrer Heimatstadt dokumentierten soll.

Die „Gelsenberg“ ist gerade im Hinblick auf den Aufbau und die Integration eines Katastrophenschutz-Wasserrettungstrupps eine notwendige und sinnvolle Ergänzung des Wasserrettungsdienstes der DLRG in Gelsenkirchen. Durch das neue Boot kann das MRB Tausendfeuer, das mit Baujahr 1962 älteste MRB der DLRG-Kanalflotte, aus dem Regelwachbetrieb genommen werden.

Möglich wurde die Anschaffung des Boote nur durch Spendengelder, wobei den größten Anteil die Volksbank Gelsenkirchen-Buer zur Verfügung stellte. „Wir bedanken uns für dieses Engagement“, sagte Bezirksleiter Holger Chokjecki in seiner kurzen Begrüßungsansprache, in der er noch einmal die Bedeutung und Notwendigkeit des neuen MRB unterstrich. Bei der „Gelsenberg“ handelt es sich um eine Trave 470 mit 50 PS (Grimbergklasse), die erst vier Betriebsstunden im Rahmen der Europameisterschaft im Einsatz war. Im Anschluss an die Bootstaufe unternahm Cordes zusammen mit Bootsführer Georg Jansen, der sich für die Anschaffung des MRB verdient gemacht hatte, die Jungfernfahrt, einen Streifzug durch das Wachgebiet. Zunächst an Land war vor der Taufe der Gelsenberg noch ein gebrauchtes Schlauchboot, das die Flotte ergänzen soll, auf den Namen „Mulvany“ getauft worden.

Mehr über das Außenlager des KZ Buchenwald in Gelsenkirchen-Horst:
→ Das Gelsenberg-Lager

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