„Zug der Erinnerung“ bittet um Unterstützung – Spendenkampagne gestartet
Trotz eines fehlenden Betrages von über 40 Tausend Euro wird der „Zug der Erinnerung“ ab Ende Mai der Reichsbahn“-Deportationen in das Vernichtungslager Sobibór gedenken. Die Deportationen fanden vor 70 Jahren statt. Die „Reichsbahn“ verschleppte allein im Mai und Juni 1943 mehrere tausend Kinder von Holland zur Ermordung nach Polen. In den verschlossenen Güterwagen saßen holländischen Juden, aber auch Kinder deutscher Emigranten.
Für das Gedenken an diese „Reichsbahn“-Opfer verlangt die DB AG „Trassen“- und „Stationsgebühren“ in Höhe von über 10 Tausend Euro. Weitere 40 Tausend Euro aus vergangenen Fahrten zahlt die DB AG nicht zurück. Die DB AG verschiebt diese Gelder an Dritte mit der ausdrücklichen Maßgabe, sie seien nicht für den „Zug der Erinnerung“ bestimmt.*
Der Zug wird auf mindestens zehn Bahnhöfen halten (u.a. in Berlin, Braunschweig, Dortmund, Frankfurt/Oder, Hannover, Magdeburg, Wolfsburg,). „Die Bemühungen der Deutschen Bahn AG, das Gedenken von den Gleisen zu bekommen“, seien „vergeblich“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Die DB AG ist das Nachfolgeunternehmen der ‚Reichsbahn‘ und historische Erbin der Mordbeihelfer. Das Gedenken an die Sobibór-Opfer lässt sich die DB AG bezahlen und entzieht dem ‚Zug der Erinnerung‘ seine finanziellen Mittel.“
Um die Sobibór-Opfer dennoch zu ehren, setzt die private Bürgerinitiative auf die Unterstützung der deutschen Öffentlichkeit und hat eine Spendenkampagne gestartet („1000 x 40 Euro“). Bankverbindung: Kreissparkasse Köln, Kto.-Nr.: 0352 550 392 BLZ: 370 502 99 Der Verein ist beim Amtsgericht Montabaur registriert und wird vom Finanzamt Altenkirchen-Hachenburg als gemeinnützig anerkannt.
* Empfängerin ist die Bundesstiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ). Sie steht unter der Kontrolle des Bundesministers der Finanzen. Die EVZ hat eine Förderbitte für das Sobibór-Gedenken im Mai und Juni abgelehnt.