Projektgruppe in Gelsenkirchen erweitert Online-Angebot
Von Anfang an war beabsichtigt, die Geschichten der Menschen, für die „Stolpersteine“ verlegt wurden, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Projektgruppe Stolpersteine Gelsenkirchen hat nun ihr Online-Angebot erweitert und PDF-Dateien online gestellt, die barrierefrei für Sehbehinderte sind und sich maschinell erfassen lassen. So können die Informationen über Verfolgungsschicksale und Verlegeorte auch von Sehbehinderten und Blinden mittels Screenreader, Sprachgerät oder Braille-Leiste gelesen werden.
„Seit heute stellen wir Hintergrundinformationen zu den Verfolgungschicksalen der Menschen, für die bereits Stolpersteine in Gelsenkirchen verlegt wurden, auch barrierefrei für Sehbehinderte und Blinde im Internet zur Verfügung. Nachdem die Projektgruppe bereits seit Januar auch im sozialen Netzwerk Facebook zu finden ist, haben wir nun das Informationsangebot weiter ausgebaut“ freut sich Projektleiterin Heike Jordan, „Wenn auch der Hintergrund sicherlich keinen Anlass zur Freude bietet.“
Die „Stolpersteine“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig werden seit 2009 auch in Gelsenkirchen verlegt. Sie finden sich an vielen Orten im Stadtgebiet, und zwar genau dort, wo Menschen wohnten, die in der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. „Stolpersteine“, das sind kleine Erinnerungszeichen, die zusammengenommen ein außergewöhnliches dezentrales Denkmal bilden. Es entsteht langsam, ist auf viele Orte verteilt und fügt sich erst im Kopf des Betrachters zu einem Ganzen. Das Projekt steht und fällt mit dem Engagement der Bevölkerung.
Denn nur wenn Patenschaften übernommen werden, können neue „Stolpersteine“ verlegt werden. In Gelsenkirchen beteiligen sich zahlreiche Menschen: Privatpersonen, Vereine, Verbände, Parteien, Schulen, Auszubildende und andere mehr. Alle am Projekt „Stolpersteine“ Beteiligten tragen das Ihre dazu bei, der Erinnerung an die NS-Opfer den Platz zu geben, der ihr zusteht: in der Mitte der Gesellschaft.