Überzeugter Nazi ist Namensgeber für Straße in Gelsenkirchen

Karl Wagenfeld, ein Wegbereiter des Nationalsozialismus

Karl wagenfeld, 1936

Namensgeber für Straßen, Plätze und Wege werden mehr und mehr öffentliches Thema. So rückte auch der Dichter, Schriftsteller und Organisator des Westfälischen Heimatbundes Karl Wagenfeld wegen seiner unrühmlichen Rolle während der NS-Diktatur in den Focus der Öffentlichkeit. Nach neueren Erkenntnissen ist Karl Wagenfeld als Namensgeber für eine Straße nicht länger tragbar. Manche Kommunen haben bereits die Konse-quenzen daraus gezogen und nach ihm benannte Straßen umbenannt.

Nach Karl Wagenfeld ist auch ein Weg in Buer benannt. „Es darf nicht sein, das ein Wegbereiter und eine Stütze des NS-Terrorregimes in Gelsen-kirchen noch länger mit einem Straßenschild geehrt wird. Wir fordern die Umbennung des „Karl-Wagenfeld-Weges“ und werden jetzt eine entsprechende Anregung an die Politik auf den Weg bringen.“ sagt ein Sprecher des Gelsenzentrum – Gemeinnütziger Verein für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Gelsenkirchen, „Wir schlagen vor, den Weg nach dem Gelsenkirchener Widerständler und Holocaust-Überlebenden Werner Goldschmidt zu benennen.“

Ein Beispiel für die Gesinnung Karl Wagenfelds ist seine Rede „Westfalens Jugend an die Front!“ auf dem Westfalentag auf der Hohensyburg am 16. September 1934, in der er sagte: „Aus Blut und Geist der Heimat, aus bodenverbundener christlich-deutscher Familie, müssen wieder Menschen wachsen, die nichts Anderes als deutsch fühlen, deutsch denken. (…) Dem, was sich als schädlich für die Wiedergeburt des deutschen Menschen, für das Werden deutscher Volksgemeinschaft, in den Weg stellt, ihm Euer Schwert! Es müssen nicht bloß Schädlinge beseitigt, es müssen auch noch viele abseits Stehende gewonnen werden.“

Eine „Kommission Straßennamen“ in Münster kam jüngst zu dem Ergebnis, dass „Karl Wagenfeld sich aus voller Überzeugung, nicht aus opportunistischen Gründen, dem NS-Regime angedient hat. Auf seine Arbeit vor 1933 konnte die nationalsozialistische Ideologie aufbauen.“ Die Forschungsergebnisse der Kommission zu Karl Wagenfeld sind online abbrufbar: Namensgeber: Karl Wagenfeld

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