Erinnerung an den Massenmord in Riga-Bikernieki
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Riga-Komitees im Jahr 2010 nahmen Repräsentanten aus 22 Städten, die Mitglied im Deutschen Riga-Komitee sind, am 9. Juli 2010 an einer Gedenkfeier teil, die an der Gräber- und Gedenkstätte in Riga-Bikernieki stattfand. Darunter Bürgermeister Hermandung als Vertreter der Stadt Gelsenkirchen und auch die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen.
Im Riga-Komitee wirken inzwischen 38 deutsche Städte und die Stadt Wien zusammen. Das Komitee hat sich zum Ziel gesetzt, an das Schicksal von über 25.000 deutschen Juden zu erinnern, die in den Jahren 1941/42 nach Riga deportiert und in ihrer überwiegenden Zahl im Wald von Bikernieki, im Ghetto Riga sowie verschiedenen anderen Nebenlagern und Orten ermordet wurden. Die Repräsentanten von 13 deutschen Großstädten und der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge hatten am 23. Mai 2000 in Berlin das „Deutsche Riga-Komitee“ gegründet. Neben weiteren Städten, die später beigetreten sind, gehört seit 2007 auch die Stadt Gelsenkirchen zu diesem Komitee.
Am 9. Juli 2010 begannen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen den Tag mit einer Kranzniederlegung am Freiheitsdenkmal in der Innenstadt von Riga. Danach suchte die Delegation, zusammen mit 25 deutschen und lettischen Jugendlichen die ehemalige Große Choral Synagoge an der Gogolstraße, den Alten Jüdischen Friedhof und den Wald von Rumbula auf. In diesem Wald haben SS- und Polizeinheiten unter Beteiligung lettischer Hilfskräfte am 30. November und und 8. Dezember 1941 mehr als 28.000 Juden ermordet. Darunter waren auch 1.053 Berliner Juden.
Im Wald von Bikernieki trafen sich die Repräsentanten dann zu einer Gedenkstunde mit Vertretern der Jüdischen Gemeinde Riga, des lettischen Staates, der Stadt Riga und mit letzten Ghetto-Überlebenden. Die deutschen und lettischen Jugendlichen verlasen die Namen der Deportierten aus den deutschen Städten, die zuletzt dem Riga-Komitee beitraten. Ein Vertreter der Delegation hielt eine Gedenkansprache. Anschließend wurden Kränze niedergelegt, ein christliches Gebet und ein Kaddisch für die Toten der Shoa gesprochen.