Gelsenkirchen wird erinnert: Deportation von Sinti und Roma

Porajmos – Ausgrenzung, Verfolgung, Völkermord

„Der Völkermord an den Sinti und Roma ist aus den gleichen Motiven des Rassenwahns, mit dem gleichen Vorsatz, mit dem gleichen Willen zur planmäßigen und endgültigen Vernichtung durchgeführt worden wie der an den Juden. Sie wurden im ganzen Einflussbereich der Nationalsozialisten systematisch und familienweise vom Kleinkind bis zum Greis ermordet.“ (Bundespräsident Roman Herzog, 16. März 1997)

Den von Nazis erlassenen Rassengesetze „zur Bekämpfung des Zigeuner-wesens“ folgte der Völkermord an hunderttausenden Sinti und Roma. 2013 jährt sich zum 70. Mal die Deportation Gelsenkirchener Sinti und Roma in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Aus diesem Anlass findet am 21. März in der Bleckkirche in Gelsenkirchen-Bismarck eine Gedenkstunde statt.

Die im Internierungslager an der damaligen Reginenstraße in Bulmke-Hüllen eingepferchten Sinti- und Roma-Familien wurden am 9. März 1943 auf Grundlage des so genannten „Auschwitz-Erlass“ Heinrich Himmlers verhaftet und zunächst in das Polizeigefängnis Gelsenkirchen gebracht, dann weiter nach Bochum und von dort per „Sammeltransport“ in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt. In den Lagerbüchern ist die Ankunft der Gelsenkirchener Sinti und Roma am 13. März 1943 festgehalten. Nur die wenigsten der Verschleppten haben diese Hölle überlebt.

Die aus einem Vortrag von Hartmut Hering über Verfolgungshintergründe, Ursache und Wirkung und einer Lesung aus „Elses Geschichte – Ein Mädchen überlebt Auschwitz“ bestehende Gedenkveranstaltung wird von Nobert Labatzki musikalisch umrahmt und beginnt um 20 Uhr in der Bleckkirche – Kirche der Kulturen – in Gelsenkirchen, Bleckstraße (an der ZOOM Erlebnis-welt). Einlass ab 19:30 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Reservierungen per Email an: sekretariat (att) gelsenzentrum.de oder per Telefon: 0209-9994676

Von Beifallsbekundungen während und nach der Gedenkveranstaltung bitten wir abzusehen.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Bleckkirche Bleckkirche Gelsenkirchen

Porajmos - Gedenken an Deportation von Sinti und Roma

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Stolpersteine zeichnen Lebensspuren nach

Gelsenkirchen sucht Spender für weitere Stolpersteine

Sechzig Stolpersteine sind seit 2009 in Erinnerung an NS-Opfer der verschiedenen Verfolgtengruppen im Stadtraum Gelsenkirchen verlegt worden. Weitere neunzehn der kleinen Denkmale sollen im Frühjahr diesen Jahres hinzukommen. Der genaue Verlegetermin wird im Internet und in der lokalen Presse bekannt gegeben.

Die Stolpersteine werden über Patenschaften finanziert. Um das Projekt in Gelsenkirchen kontinuierlich fortzuführen, ist die Mithilfe vieler Menschen notwendig. Stolperstein-Pate kann jede Einzelperson mit einem beliebig hohen Betrag werden, oder aber auch Schulklassen, Stiftungen, Firmen, Gruppen, Verbände, Parteien und Vereine. Selbstverständlich ist es auch möglich, das Projekt mit Benefizveranstaltungen, Aktionen oder Sammlungen zu unterstützen. Ein Stolperstein kostet 120 Euro, damit werden Herstellung und Verlegung des Stolpersteins durch den Bildhauer Gunter Demnig vor dem letzten, selbst gewählten Wohnort oder der Arbeitsstätte des Menschen, der mit einem Stolperstein geehrt wird, finanziert.

Die Projektgruppe Stolpersteine Gelsenkirchen bittet um Spenden unter Angabe des Verwendungszwecks „Stolpersteine“ auf das Konto des gemeinnützigen Vereins Gelsenzentrum e. V. bei der Sparkasse Gelsen-kirchen, Kontonummer 132015927, Bankleitzahl 42050001. Wer sich engagieren will oder Informationen zu den Stolpersteinen benötigt, wendet sich unter 0209-9994676 oder per E-Mail an die Projektgruppe Stolpersteine Gelsenkirchen.

www.stolpersteine-gelsenkirchen.de

Gelsenkirchen sucht Spender für weitere Stolpersteine

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Holocaust: Jahrestag der Deportation

Jahrestag der Deportation nach Riga

Am 27. Januar 1942 wurden mehr als 500 jüdische Kinder, Frauen und Männer von Gelsenkirchen in das Ghetto Riga deportiert. Drei Jahre später wurden an diesem Tag die Überlebenden im Vernichtungslagers Auschwitz von der Roten Armee befreit. Der 27. Januar wurde 2005 von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ erklärt.

Jahrestag der Deportation - Internationaler Holocaust Gedenktag

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Schalke und der Holocaust

Stolpersteine sind keine Krawattennadeln

Nachdem vor einiger Zeit bekannt wurde, dass Fans und Anhänger des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 sich für die Erinnerung an jüdische NS-Verfolgte aus dem Umfeld des Vereins engagieren, zog der Verein nach. Mit einer Tafel, die an der sogenannten „Tausend-Freunde-Mauer“ vor der Veltins-Arena angebracht wird, will der FC Schalke 04 jetzt auch an jüdische Menschen aus dem Umfeld des Vereins erinnern, die im so genannten „Dritten Reich“ Opfer eines verbrecherischen Regimes und dessen HelferInnen und MitläuferInnen gworden sind.

Die Gelsenkirchener Stolperstein-Initiative hatte bereits 2011 beim Verein angefragt, ob man dort nicht Patenschaften für NS-Verfolgte jüdische Spieler, Funktionäre und Sponsoren übernehmen wolle. Ein erstes Gespräch fand statt, dabei machte der stellv. Geschäftsführer den Vorschlag, ein Vereinslogo von Schalke auf die jeweiligen Stolpersteine anzubringen. Der Vorschlag wurde von der Projektleiterin entrüstet zurückgewiesen: „Das sind doch keine Krawattennadeln“. Danach hüllte sich der Verein in Schweigen, zeigte kein Interesse mehr an den Gedenksteinen. Gedenken an Holocaust-Opfer ohne ein Vereinslogo – für den Bundesligaverein Schalke 04 anscheinend undenkbar.

Stolpersteine für die Familien Lichtmann und Meyer

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Holocaust-Gedenktag 2013: Gelsenkirchener Lichter

Gelsenkirchener Lichter markieren temporären Erinnerungsort

Zur Teilnahme an eine besondere Form der Erinnerung und des Gedenkens ruft der gemeinnützige Verein Gelsenzentrum die Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürger auf. Mit dem entzünden der „Gelsenkirchener Lichter“ wird am 27. Januar ein temporärer Erinnerungsort markiert – in diesem Jahr um 16 Uhr am damaligen Standort des „Judensammellagers“ an der Wildenbruchstraße in Höhe der Polizeiwache. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, Kerzen mitzubringen.

Der 27. Januar wurde 2005 von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ erklärt. Dieser Tag erinnert an Mordopfer eines beispiellosen totalitären Regimes während der Zeit des Nationalsozialismus, an Menschen, die nach der verbrecherischen Weltan-schauung der Nazis nicht in das vorgegebene Bild einer „arischen Volks-gemeinschaft“ passten: Juden, Sinti und Roma, Menschen mit Handicap, Homosexuelle, politisch Andersdenkende, so genannte „Asoziale“, Zeugen Jehovas, Deserteure, WiderständlerInnen, Kriegsgefangene, Zwangs-arbeiterinnen und Zwangsarbeiter, an all die Namenlosen, an die mehr als elf Millionen Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verfolgt, gedemütigt, entrechtet, ausgegrenzt, gekennzeichnet, gequält und in den Konzentrationslagern und anderen Unrechtsstätten bestialisch ermordet wurden. Nur wenige der Verschleppten überlebten die Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager, konnten nach ihrer Befreiung eine neue Existenzen aufbauen und eigene Familien gründen. Ihre Zahl wird von Jahr zu Jahr kleiner. Ihre Lebens- und Leidenswege dürfen bei dem Gedenken an die Toten des Holocaust nicht vergessen werden.

In Gelsenkirchen ist der 27. Januar zugleich der Jahrestag der ersten und größten Deportation jüdischer Mitbürger. An diesem Tag im Jahre 1942 verließ in den frühen Morgenstunden ein Menschentransport den Gelsen-kirchener Güterbahnhof mit Ziel Ghetto Riga. Zuvor waren im so genannten „Judensammellager“ an der Wildenbruchstraße jüdische Kinder, Frauen und Männer aus Gelsenkirchen zusammen mit weiteren Juden aus dem Präsidial-bezirk Recklinghausen und umliegenden Revierstädten „gesammelt“ und unter unmenschlichen Bedingungen eingepfercht. Von dort mussten die zur Depor-tation bestimmten Menschen schließlich unter Bewachung zum Güterbahnhof laufen und wurden mit der Reichsbahn zunächst in das Ghetto Riga in Lettland deportiert.

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Schalke 04: Fans übernehmen Patenschaften für Stolpersteine

Erinnerung an jüdische Mitglieder und Sponsoren

Die ersten Stolpersteine für vom NS-Regime verfolgten Menschen aus dem Umfeld des FC Schalke 04 verlegt Bildhauer Gunter Demnig nach derzeitigem Planungsstand im Mai 2013 an der Gewerkenstraße (früher Schalker Markt 9) in Schalke. Die Schalker Fan-Initiative, Matthias Berghöfer und dass Projekt „1904 Geschichten“ haben bereits Patenschaften übernommen. Weitere Stolpersteine folgen, es können noch Patenschaften übernommen werden.

Jüdische Unterstützer und Förderer des S04 waren auch Familie Goldblum, Siegmund Katzenstein, Dr. Fritz Levisohn (später Lenig), Arthur Herz und Ernst Alexander. Leopold „Leo“ Jacobs spielte in einer Juniorenmannschaft des FC Schalke. Er wurde im Januar 1942 nach Riga verschleppt, überlebte die KZ der Nazis und kehrte nach seiner Befreiung 1945 zunächst in seine Heimatstadt Gelsenkirchen zurück.

Begeisterte Anhänger und Sponsoren des Schalke 04 waren auch die beiden Metzgermeister Kahn und Sauer. August Kahn wurde zusammen mit seiner Frau im Juli 1942 in das Ghetto There-sienstadt deportiert und dort am 11. Oktober 1944 ermordet, seine Frau starb bereits am 4. September 1942 in Theresienstadt, angeblich an Lungenentzündung.

Leopold Sauer wurde im Januar 1942 zusammen mit seiner Frau in das Ghetto Riga deportiert und im März 1945 in Rieben, einem Außenlager des KZ Stutthof, ermordet. Seine Frau Auguste wurde im Dezember 1944 im KZ Stutthof ermordet. Die Schwiegereltern des ehemaligen 2. Vorsitzenden Paul Eichengrün, Josef und Ida Schloßstein, wurden 1942 nach Theresienstadt deportiert. Joseph starb im Ghetto Theresienstadt, Ida Schloßstein wurde weiter in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und dort ermordet.

Stolpersteine Gelsenkirchen – Biografische Skizzen

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Wann wohl das Leid ein Ende hat…

Holocaust-Gedenktag: Lieder und Gedichte aus Theresienstadt

„Wann wohl das Leid ein Ende hat“ – so lautet der Titel eines Liederabends, der am Montag,  21. Januar 2013 um 19:30 Uhr im Kulturraum „die flora“ in Gelsenkirchen, Florastraße 26 beginnt. Im Mittelpunkt des Abends, wenige Tage vor dem Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2013, stehen die im KZ Theresienstadt geschriebenen Gedichte und Lieder der tschechisch-jüdischen Schriftstellerin Ilse Weber. Die Opernsängerin Michaela Sehrbrock (Mezzosopran) und Marion Steingötter (Klavier) interpretieren an diesem Abend Ilse Webers Werke.

Für ihre Mithäftlinge und die Kinder, die sie als Krankenschwester in Theresienstadt pflegte, geschrieben, spiegeln Ilse Webers Werke den grausamen Alltag in Theresienstadt wider. Noch kurz vor dem Transport ins KZ Auschwitz gelang es ihrem Ehemann Willi Weber, die Lied- und Gedichttexte in einem Schuppen zu verstecken. Ilse Weber und ihr Sohn Tomás wurden am 6. Oktober 1944 in Auschwitz ermordet, Willi Weber kehrte als Überlebender nach Theresienstadt zurück, um die Texte in Sicherheit zu bringen.

Eintritt: 10 €, erm. 8 €. Info und Reservierung: (0209) 169 – 9105. Veranstalter: Gelsenzentrum e.V. in Kooperation mit Michaela Sehrbrock und Marion Steingötter.

Der Rote Emscherbote: Kulturelles Überleben oder Trost und Hoffnung inmitten der Barbarei

Gelsenzentrum e.V.: „Wann wohl das Leid ein Ende hat…“

 Holocaust-Gedenktag: Lieder und Gedichte aus Theresienstadt - Wann wohl das Leid ein Ende hat…

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Antifaschisten in der Synagoge Gelsenkirchen unerwünscht?

„Nicht reinlassen“ – steckbriefähnliche Fotos in der Pförtnerloge

Heute  berichtet auch die  WAZ in der Print- und der Online-Ausgabe über die Fotos von Heike und Andreas Jordan in der Synagoge Gelsenkirchen. Gegenüber der WAZ bestätigte Frau Neuwald-Tasbach, dass die steckbriefähnlichen Fotos von Heike und Andreas Jordan in der Pförtnerloge der Synagoge angebracht worden sein.  Das Einlassverbot für die Jordans habe sie jedoch nicht veranlasst. Doch wer die Machtstrukturen in der Gemeinde kennt, der weiß die Aussage der Vorsitzenden als reine Schutzbehauptung und Verschleierungsabsicht zu werten.

Abb.: Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen. Erste Stimmen werden laut und fordern ihren baldigen Rücktritt.

 Es stellt sich sich die Frage: Wer, wenn nicht Frau Neuwald-Tasbach (Foto), die verantwortliche Vorsitzende und juristische Vertreterin der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, hat das Verbot dann veranlasst? Auch die Frage, wie es überhaupt zum Aushang der Fotos in der Synagoge kommen konnte und ob das Einlassverbot weiter besteht, lässt Neuwald-Tasbach weiter offen.

Im WAZ-Artikel behauptet Frau Neuwald-Tasbach: (…) Andreas Jordan habe massiv Einlass verlangt, obwohl er doch wissen müsste, dass die Gemeinde an Wochenenden geschlossen habe. (…) Mit ihrer Formulierung will die Vorsitzende den Eindruck erwecken, Jordan habe „randaliert“ oder sich entsprechend unhöflich benommen, als er mit der Besuchergruppe vor der Synagoge stand. Das angebliche „massive Verlangen nach Einlass“  hat es nicht gegeben, dass bestätigen die Menschen aus Kanada, Israel und den Niederlanden, die am besagten Sonntag im April mit dabei waren.

Auch die angebliche Unterstützung der Gelsenkirchener Stolperstein-Initiative durch die Entsendung von Vorbetern, Zitat  Neuwald-Tasbach in der WAZ: (…) „Wir sind nicht gegen ihn und unterstützen ihn dadurch, in dem Vorbeter unserer Gemeinde bei der Stolpersteinverlegung anwesend sind.“ entspricht nicht den Tatsachen. Von einer von Frau Neuwald-Tasbach dargestellten „Unterstützung“ kann keine Rede sein. Lediglich ein einziges Mal hat ein Vorbeter der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen an Verlegungen von Stolpersteinen (am 1. August 2011) teilgenommen, und dass auch nur auf ausdrückliches, mehrfaches Bitten der Jordans. Tatsächlich wurde in der Vergangenheit den Mitgliedern in der Gemeinde „nahegelegt“ , den jeweiligen Stolperstein-Verlegungen fern zu bleiben – auch dafür gibt es Zeugen.

Bei einer Ehrung für die Jordans im Düsseldorfer Landtag sagte der Direktor von Yad Vashem Deutschland vor einiger Zeit:  „Die Danksagung an Heike und Andreas Jordan ist eine Anerkennung der zahlreichen Bemühungen und Aktivitäten des Ehepaars Jordan, das Gedenken an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft lebendig zu halten, dafür möchte ich mich im Namen von Yad Vashem herzlich bei Ihnen bedanken. Für Ihren selbstlosen Einsatz, Ihr Engagement gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit danke ich Ihnen auch im Namen von drei Generationen meiner Familie“. Anscheinend hat die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen eine ganz eigene Sichtweise, was die ehrenamtliche, antifaschistische Arbeit der Jordans angeht und versucht der Öffentlichkeit vorzugaukeln, dass ihre Sichtweise die der gesamten Gemeinde ist.

Der Verfasser des WAZ-Artikels, Klaus Johann, schreibt in der Printausgabe in seinem Kommentar: „Unversöhnlich scheint der Streit zwischen der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Judith Neuwald-Tasbach, und Andreas Jordan zu sein. Es darf nicht sein, dass ein Vereinsvertreter, der für Menschenrechte eintritt, gegen Rechts zu Felde zieht und die Gräueltaten der Nazis in Erinnerung ruft, in der Synagoge nicht erwünscht ist.“

WAZ Gelsenkirchen schreibt: Synagogenbesuch: Stolperstein-Initiator scheint unerwünscht

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Mobile Kältehilfe gestartet

Kältehilfe für auf der Straße lebende Menschen

Gelsenkirchen. Auch wenn viele der Hilfsangebote der Städtischen, Freien und Kirchlichen Träger für Obdach- und Wohnungslose in den Notübernach-tungsstellen und Tageseinrichtungen niederschwellig sind, erreichen sie nicht alle Bedürftigen. Bereits am 1. Dezember hat die mobile Kältehilfe Gelsenkirchen, eine Initiative sozial engagierter Menschen in Kooperation mit der Johanniter-Unfall-Hilfe und dem gemeinnützigen Verein Gelsenzentrum,  ihre saisonale Arbeit aufgenommen.

Am kommenden Wochenende werden an bereits in den stationären Einrichtungen bekanntgemachten Plätzen warme Getränke an Bedürftige ausgeschenkt und Gespräche angeboten. Bedarfsorientiert soll das Angebot der mobilen Kältehilfe Gelsenkirchen in den Wintermonaten weiter ausgebaut werden. „Wir wollen die Lücken zwischen den bestehenden Hilfsangeboten und dem tatsächlichen Bedarf schließen, so sind wir für Hilfesuchende auch Abends und an den Wochenenden telefonisch erreichbar“, so ein Sprecher der Initiative.

Appell der Kältehilfe Gelsenkirchen an Bürgerinnen und Bürger: Der Tod durch Erfrieren kommt schnell und leise, und er kommt meist im Schlaf. Wer jetzt im Freien schläft, schwebt in Lebensgefahr! Wenn Sie schlafende oder hilflose Menschen in der Winterkälte draussen sehen: Feuerwehr 112 anrufen! Ihr Anruf kann Leben retten.

Nicht wegschauen. HELFEN! Im Notfall: 112

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Synagoge Gelsenkirchen: „Nicht reinlassen“

Skandal in der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen

Fotos aus einer Überwachungskamera in der Pförtnerloge der Synagoge Gelsenkirchen. Darauf rot markiert, Heike und Andreas Jordan. Vermerk in kyrillisch: NICHT REINLASSEN!

Die Jüdische Gemeinde in Gelsenkirchen schreckt auch vor zweifelhaften Methoden nicht zurück. Im Stile von Fahndungsfotos wird das Pförtnerpersonal in der dortigen Synagoge angewiesen, die Organisatoren der Stolperstein-verlegungen in Gelsenkirchen, Heike und Andreas Jordan, nicht in das Gotteshaus hineinzulassen. Eine  Begründung für die Ausgrenzung der Jordans gibt es nicht. 

Elena Gubenko, langjähriges Mitglied der Gemeinde und Vorsitzende des Jüdischen Kulturvereins KINOR in Gelsenkirchen kommentiert den Vorfall: „Was hier passiert ist, kann ich nur als einen Skandal bezeichnen. Andreas und Heike Jordan werden nicht zum ersten Mal diskriminiert und beleidigt. Ich bin Zeugin.“ Auch im sozialen Netzwerk Facebook wird mittlerweile über diesen Akt der Diskriminierung heiß diskutiert.

„Die Nachfahren einer jüdischen Familie kamen am 15. April 2012 aus Kanada, Israel und den Niederlanden nach Gelsenkirchen, um hier Lebensstationen ihrer Familie aufzusuchen. Die Angehörigen wollten auch die Gedenkwand im Innenhof der neue Synagoge ansehen. Der Zutritt zur Synagoge wurde ihnen jedoch verweigert. Bei dieser Gelegenheit sind diese Fotos aus einer der Überwachungskameras entstanden.“ sagt Andreas Jordan.  Nach Zeugenaussagen hängen die Fotos bereits seit April 2012 in der Pförtnerloge, erst jüngst bot sich für ein Mitglied der Gemeinde die Gelegenheit, davon einen Schnappschuss zu machen. Für eine Stellungnahme war Frau Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der Gemeinde, für uns bisher nicht zu erreichen.

Der Rote Emscherbote schreibt: Armutszeugnis

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