Den Opfern von Riga zum Gedenken

Feierlicher Akt auf dem Jüdischen Friedhof Recklinghausen

Mit den Klängen der Titelmelodie von „Schindlers Liste“ begann heute mittag auf dem Jüdischen Friedhof im Norden von Recklinghausen die Gedenkveranstaltung zu Ehren der Opfer von Riga. Heute vor 70. Jahren wurden bei einer großangelegten Tötungsaktion fast Dreitausend Menschen in Riga ermordet – darunter auch jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Recklinghausen.

Rolf Abrahamsohn hat eine der beiden Libanon-Zedern gestiftet, die heute auf dem Friedhof symbolisch gepflanzt und eingesegnet wurden. Auch ein Gedenkstein wurde enthüllt, die Enthüllung markiert gleichzeitig den offiziellen Start von Gunter Demnigs Stolperstein-Projekt in Recklinghausen.

Rolf Abrahamsohn, der letzte  Riga-Überlebende aus dem Kreis Recklinghausen, der noch aus eigenem Erleben von Horror in den Lagern und Unrechtsstätten der  Nazis berichteten kann, skizzierte seinem Leidensweg durch sieben Konzentrationslager.  Im April 1945 wurde der heute  88jährige Abrahamsohn von  US-Soldaten befreit und kehrte als einziger Überlebender seiner Familie in seine Geburtsstadt Marl zurück.

Rolf Abrahamsohn, der letzte Riga-Überlebende aus dem Kreis Recklinghausen, der noch aus eigenem Erleben von Horror in den Lagern und Unrechtsstätten der Nazis berichteten kann, skizzierte seinem Leidensweg durch sieben Konzentrationslager. Im April 1945 wurde der heute 88jährige Abrahamsohn von US-Soldaten befreit
und kehrte als einziger Überlebender seiner Familie in seine Geburtsstadt Marl zurück.

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Es ist kein Tag, wo ich nicht dran denke

Dokumentarfilm hinterläßt Spuren

„Es ist kein Tag, wo ich nicht dran denke. Eigentlich hätte man nicht zurück kehren dürfen, aber ich persönlich finde, dass es richtig ist, dass Deutschland nicht „judenfrei“ ist. Das „Sie“ nicht das Gefühl haben, „Sie“ haben das geschafft“. Mit diesen Worten von Wilhelmine Süßkind, Riga-Überlebende, endet der Dokumetarfilm „Wir haben es doch erlebt“ – Das Ghetto von Riga“ der am Donnerstag in Gelsenkirchen gezeigt wurde.

Wilhelmine Süßkind, einzige überlebende Jüdin aus Coesfeld, überlebte das Grauen von Riga. Auch sie berichtet im Film von ihren Erlebnissen. Wilhelmine Süßkind starb 1995. (Screenshot aus  "Wir haben es doch erlebt" - Das Ghetto von Riga" © Phönix-Medienakademie)Die DVD "Wir haben es doch erlebt - Das Ghetto von Riga" mit Begleitheft kann zum Preis von 12,- € zzgl. 3,- € Versand bei der Phönix-Medienakademie bestellt werden, Bestelladresse: info@phoenix-medienakademie.com

Wilhelmine Süßkind, einzige überlebende Jüdin aus Coesfeld, überlebte das Grauen von Riga. Auch sie berichtet im Film von ihren Erlebnissen. Wilhelmine Süßkind starb 1995.
(Screenshot aus „Wir haben es doch erlebt“ – Das Ghetto von Riga“ © Phönix-Medienakademie)
Die DVD „Wir haben es doch erlebt – Das Ghetto von Riga“ mit Begleitheft kann zum Preis von 12,- € zzgl. 3,- € Versand bei der Phönix-Medienakademie bestellt werden, Bestelladresse: info@phoenix-medienakademie.com

Minutelang war es nach der gut besuchten Filmvorführung still im Saal der „flora“, man hätte die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören können. Die schrecklichen Ereignisse in Riga und den Unrechts- und Mordstätten rund um die baltische Metropole, wo zwischen 1941 und 1944 über 40.000 Menschen von den Nazis und ihren Schergen erschossen worden waren, wurden im Film von Menschen geschildert, die dass Grauen in Riga mit- und überlebt haben. Ihre Berichte hinterließen tiefe Eindrücke bei den zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern. Berührend, ja verstörend und bedrückend, so beschrieben die Gäste die Wirkung des Films in der sich nach der Filmpräsentation anschließenden Disskusions- und Fragerunde.

Der Dokumentarfilm von Jürgen Hobrecht war auch Auftakt zur gplanten Ausstellung des Bundesverbandes des Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V., die in Kürze im Schloß Horst gezeigt wird. Erste Tafeln der Ausstellung „Biekernieki -Wald der Toten “ waren bereits am Donnerstag im Rahmen der Filmpräsentation in der „flora“ zu sehen.

Der gemeinnützige Verein Gelsenzentrum in Kooperation mit dem Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V. und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Gelsenkirchen (Kurz: VVN-BdA) haben die Filmvorführung in Gelsenkirchen ermöglicht, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen unterstützte als Mitveranstalter die weitere Arbeit von Jürgen Hobrecht am Thema Riga mit einer Spende.

Wermutstropfen: Der Ansprechpartner für die Mitgliedschaft der Stadt Gelsenkirchen im Riga-Komitee, Klaus Hermandung, ließ die Bitte der Veranstalter um unterstützende Begleitung der Gedenkveranstaltung unbeantwortet. Das Gedenken an hunderte jüdische Bürgerinnen und Bürger, die in Riga ermordet wurden, scheint der Verwaltung und Politik nicht wirklich am Herzen zu liegen, man blieb der Filmpräsentation demonstrativ fern. Auch die Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen war bei dem Filmabend nicht vertreten.

Die Stadt Gelsenkirchen ist Mitglied im Deutschen Riga-Komitee

Seit 2007 ist auch die Stadt Gelsenkirchen Mitglied im Deutschen Riga-Komitee. Oberbürgermeister Frank Baranowski unterzeichnete die Beitrittsurkunde seinerzeit in der NS-Dokumentationsstätte an der Cranger Straße in Erle, einem Ort mit besonderer historisch-politischer Bedeutung. Gegründet wurde das Riga-Komitee von den Städten, die im so genannten „Dritten Reich“ Deportationstransporte nach Riga zusammengestellt haben und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.. Das Komitee hat sich zum Ziel gesetzt, an die Leidenswege der über 25.000 deutschen Juden zu erinnern, die in den Jahren 1941/42 nach Riga deportiert und in ihrer überwiegenden Zahl im Wald von Bikernieki, im Ghetto Riga sowie verschiedenen anderen Nebenlagern und Unrechtsstätten ermordet wurden.

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9. November: Erinnerung an den Stolpersteinen

Gedenkaktion: „Gelsenkirchen vor 75 Jahren“

Auch in Gelsenkirchen erinnern Gunter Demnigs Stolpersteine an Menschen, die Opfer des National-sozialismus wurden. Sie erinnern auch an jüdische Menschen, die 1938 nach Polen abgeschoben, Opfer der November-Pogrome wurden oder mit einem der Kindertransporte in Sicherheit gebracht werden konnten. Zu einer besonderen Form des Gedenkens ruft der gemeinnützige Verein Gelsenzentrum auf. Am 8. und 9. November 2013 sollen alle 78 bisher in Gelsenkirchen verlegten Stolpersteine geputzt und an jeder der insgesamt 40 Verlegestellen Blumen niedergelegt werden. UnterstützerInnen und Sponsoren für die Aktion sind herzlich willkommen. Infos unter Tel.: (0209) 9994676.

Im Jahr 1938 erreichte die nationalsozialistische Judenverfolgung ihren Höhepunkt, bevor mit dem II. Weltkrieg die Massenvernichtung begann. In diesen Tagen jähren sich zeithistorische Ereignisse auf dem Weg in den Holocaust: Vor 75 Jahren wies NS-Deutschland am 28. Oktober Oktober über Nacht Tausende polnischstämmige Juden aus. Die so genannte „Polenaktion“ stand in direktem Zusammenhang mit den Pogromen vom 9. November 1938. Kurze Zeit danach begannen mit den „Kindertransporten“ die Rettung jüdischer Kinder.

Diese erste NS-Massendeportation Ende Oktober 1938, die im Zusammenspiel von Polizei, Reichsbahn, Finanzbehörden und Diplomatie ablief, kann als „Probelauf“ für die später folgenden Deportationen jüdischer Menschen gelten. Auf die dabei gemachten Erfahrungen und die logistische Zusammenarbeit mit der Reichsbahn griff der „Sicherheitsdienst des Reichsführers-SS“ (SD) zurück, als er wenig später nach den Novemberpogromen vom 9. auf den 10. November 1938 mehr als 26.000 Juden in Konzentrationslager schaffen ließ.

In den Wochen nach der so genannten „Kristallnacht“ entschloss sich die britische Regierung, bis zu 10.000 unbegleitete jüdische Kinder und Jugendliche aus dem NS-Herrschaftsbereich nach Großbritannien einreisen zu lassen. Rund 2.000 Kinder nahmen die USA auf. Mit den Kindertransporten wurden in neun Monaten, vom 30. November 1938 bis zum 31. August 1939 – einige wenige erfolgten auch noch nach Ausbruch des II. Weltkrieges – insgesamt rund 12.500 Kinder vor dem Terror der Nazis gerettet. Die meisten der Kinder sahen ihre Familien jedoch nicht wieder.

Stolpersteine erinnern an vielen Orten in Gelsenkirchen an Opfer des Pogroms vom November 1938. So wie diese Stolpersteine vor dem Haus Wanner Straße 119, auch das in dem Haus befindliche Geschäft und die Wohnung von Selma und Erna Schöneberg wurden von den Nazischergen in der Pogromnacht zerstört.

Stolpersteine erinnern an vielen Orten in Gelsenkirchen an Opfer des Pogroms vom November 1938. So wie diese Stolpersteine vor dem Haus Wanner Straße 119, auch das in dem Haus befindliche Geschäft und die Wohnung von Selma und Erna Schöneberg wurden von den Nazischergen in der Pogromnacht zerstört.

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Der Massenmord in Riga

Auch jüdische Menschen aus Gelsenkirchen wurden nach Riga verschleppt, nur die wenigsten von ihnen haben überlebt

„Wir haben es doch erlebt“ – Das Ghetto von Riga – so lautet der Titel des dokumentarischen Films von Jürgen Hobrecht, den Gelsenzentrum e. V. in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräber-fürsorge, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifa-schisten, Kreisvereinigung Gelsenkirchen (VVN-BdA) und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V. am Donnerstag, 31. Otober 2013 ab 19:30 Uhr in der „flora“, Florastraße 26 in Gelsenkirchen präsentiert. (Einlass ab 19 Uhr)

Die Veranstalter haben Regisseur Jürgen Hobrecht eingeladen, er wird in der „flora“ zu Gast sein und Fragen aus dem Publikum beantworten. Der Eintritt ist frei, um eine Spende zugunsten der Weiterarbeit der Phoenix Medienakademie/Jürgen Hobrecht am Thema „Riga“ und zur Unterstützung einer Hilfsor-ganisation für baltische Holocaust-Überlebende wird gebeten.

Der Dokumentarfilm ‘”Wir haben es doch erlebt” – Das Ghetto von Riga’ wird in einer Reihe von Veran-staltungen zwischen dem 10.10. und dem 10.12. 2013 in 35 Städten präsentiert. Bundesminister a.D. Wolfgang Tiefensee, Vorsitzender von “Gegen Vergessen für Demokratie e.V.”, hat die Schirmherrschaft für die Veranstaltungsreihe übernommen. Weitere Termine im Ruhrgebiet: Am 30.10. wird der Film in Essen im Filmstudio, Rüttenscheiderstr. 2 um 20.00 Uhr, am 04.11. in Bochum, Kino Langendreer, Wallbaumweg 108 um 19.00 Uhr und am 14.11. in Recklinghausen, Volkshochschule, Herzogswall 17 um 18.30 Uhr präsentiert.

Bernd Haase aus Gelsenkirchen überlebte die Hölle von Riga. Nach seiner Befreiung 1945 fertigte er eine Reihe von Zeichnungen, darunter auch den Galgen auf dem Blechplatz in Riga. Sein Weg zum Wasser holen führte ihn fast täglich an den erhängten Menschen vorbei. “Kommandant des Ghettos war von Anfang an der SS-Hauptsturmführer Eduard Roschmann, der “Schlächter von Riga”. Sein Sadismus war gefürchtet. Jeden Abend standen Roschmann und einige seiner Schergen am Haupttor und machten Stichproben bei den Kolonnen, die vom “Arbeitseinsatz” ins Lager zurückkehrten. Sie riefen willkürlich einen Mann, eine Frau oder ein Kind aus der Kolonne heraus und befahlen ihnen, sich neben dem Tor auszuziehen. Wurde eine Kartoffel oder ein Stück Brot gefunden, so musste die betreffende Person zurückbleiben, während die anderen zum Abendappell auf den Blechplatz weitermarschierten. Wenn alle dort versammelt waren, kam Roschmann mit den SS-Wachen und den zumeist etwa zehn bis fünfzehn des Lebensmittelschmuggels überführten Häftlingen die Straße zum Appellplatz entlang stolziert. Als erste bestiegen die männlichen Delinquenten das Galgengerüst; mit der Schlinge um den Hals mussten sie das Ende des Appells abwarten. Dann schritt Roschmann ihre Front ab. Er grinste den Todeskandidaten ins Gesicht und trat einem nach dem anderen den Stuhl unter den Füßen weg. Er hatte seinen Spaß daran, dies von vorn zu tun, damit der betreffende Häftling dabei sein Gesicht sehen konnte. Gelegentlich tat er auch nur so, als trete er den Stuhl weg, und zog überraschend seinen Fuß zurück. Er lachte schallend, wenn seinem Opfer, das sich schon am Strick zu hängen glaubte, klar wurde, dass es noch immer auf dem Stuhl stand, und heftig zu zittern begann.”

Bernd Haase aus Gelsenkirchen überlebte die Hölle von Riga. Nach seiner Befreiung 1945 fertigte er eine Reihe von Zeichnungen, darunter auch den Galgen auf dem Blechplatz in Riga. Sein Weg zum Wasser holen führte ihn fast täglich an den erhängten Menschen vorbei.
“Kommandant des Ghettos war von Anfang an der SS-Hauptsturmführer Eduard Roschmann, der “Schlächter von Riga”. Sein Sadismus war gefürchtet. Jeden Abend standen Roschmann und einige seiner Schergen am Haupttor und machten Stichproben bei den Kolonnen, die vom “Arbeitseinsatz” ins Lager zurückkehrten. Sie riefen willkürlich einen Mann, eine Frau oder ein Kind aus der Kolonne heraus und befahlen ihnen, sich neben dem Tor auszuziehen. Wurde eine Kartoffel oder ein Stück Brot gefunden, so musste die betreffende Person zurückbleiben, während die anderen zum Abendappell auf den Blechplatz weitermarschierten.
Wenn alle dort versammelt waren, kam Roschmann mit den SS-Wachen und den zumeist etwa zehn bis fünfzehn des Lebensmittelschmuggels überführten Häftlingen die Straße zum Appellplatz entlang stolziert. Als erste bestiegen die männlichen Delinquenten das Galgengerüst; mit der Schlinge um den Hals mussten sie das Ende des Appells abwarten. Dann schritt Roschmann ihre Front ab. Er grinste den Todeskandidaten ins Gesicht und trat einem nach dem anderen den Stuhl unter den Füßen weg. Er hatte seinen Spaß daran, dies von vorn zu tun, damit der betreffende Häftling dabei sein Gesicht sehen konnte. Gelegentlich tat er auch nur so, als trete er den Stuhl weg, und zog überraschend seinen Fuß zurück. Er lachte schallend, wenn seinem Opfer, das sich schon am Strick zu hängen glaubte, klar wurde, dass es noch immer auf dem Stuhl stand, und heftig zu zittern begann.”

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Umbenennung: Neues Gutachten zu Karl Wagenfeld

Antrag liegt beim Ältestenrat

Gelsenkirchen. Dem Artikel in der heutigen Ausgabe der WAZ ist zu entnehmen, dass es in Sachen Umbenennung des „Karl-Wagenfeld-Weg“ voran geht: (…) Der Antrag ist bei der Stadtverwaltung eingegangen, wo sich das Institut für Stadtgeschichte bereits damit befasst hat, bestätigt Stadtsprecher Oliver Schäfer: „Inzwischen liegt ein neues Gutachten vor.“ Diese Bewertung werde Thema einer Arbeitskreissitzung des Ältestenrates am 8. Oktober sein. Nach dem Arbeitskreis werde sich anschließend auch der Ältestenrat selbst sich dieses Themas annehmen und es dann an politischen Gremien wie Bezirksvertretung Nord und Rat weitergeben. Somit könne eine Straßenumbenennung bei entsprechendem Beschluss frühestens zum Jahresende erfolgen. Ob die Politik Jordans Vorschlag aufgreife und die Straße in Werner-Goldschmidt-Weg unbenannt werde, müsse abgewartet werden.

Lesen Sie mehr auf WAZ.de – Weg mit Karl Wagenfeld

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Wegbereiter des Nationalsozialismus: Karl Wagenfeld

Wagenfeld ist Namensgeber für Straße in Buer

Gelsenkirchen. Karl Wagenfelds Rolle als aktiver Wegbereiter der Nazis bereits vor und auch nach 1933 ist hinreichend belegt. Eine entsprechende Anregung nach §24 GO NRW eines Bürgers, den „Karl-Wagenfeld-Weg“ in Buer umzubenennen, liegt der Stadt seit einigen Monaten vor. In der Anregung wird vorgeschlagen „… den „Karl-Wagenfeld-Weg“ nach einem Opfer des Braunen Terrors zu benennen – nach dem Gelsenkirchener Widerständler und Holocaust-Überlebenden Werner Goldschmidt.“ Eine entsprechende Beratung über die Anregung in den zuständigen Gremien, an der auch das Institut für Stadtgeschichte beteiligt wird, steht noch aus.

Namensgeber für Straße in Buer: Karl Wagenfeld (1869 - 1939). Der Dichter, Schriftsteller und Mitbegründer des Westfälischen Heimatbundes war überzeugter Nationalsozialist und eine Stütze des des Terror-Regimes. Hier ist eine Umbenennung dringend angeraten. Wenig sinnvoll erscheint das Anbringen von erklärenden Zusatzschildern: sie tauchen in keinem Navigationsgerät, keinem Stadtplan und keinem Straßenverzeichnis auf.

Namensgeber für Straße in Buer: Karl Wagenfeld (1869 – 1939). Der Dichter, Schriftsteller und Mitbegründer des Westfälischen Heimatbundes war überzeugter Nationalsozialist und eine Stütze des Terror-Regimes. Hier ist eine Umbenennung dringend angeraten. Weniger sinnvoll erscheint das Anbringen von erklärenden Zusatzschildern: sie tauchen in keinem Navigationsgerät, keinem Stadtplan und keinem Straßenverzeichnis auf.

Bereits 2008 wurde Prof. Dr. Stefan Goch (mittlerweile Leiter des Institus für Stadtgeschichte in Gelsenkirchen) mit der Untersuchung von Straßen-Namensgebern im öffentlichen Raum der Stadt Gelsenkirchen zu ihrer Rolle im NS-Staat beauftragt, unter den zu prüfenden Lebensläufen war auch der des Karl Wagenfeld. Handlungsbedarf hinsichtlich des Namensgebers Wagenfeld sah man seinerzeit jedoch noch nicht.

Im Kontext einer vor Ort angestrebten Umbenennung schrieb die „Emsdettener Volkszeitung am 24.6.2011 : „(…) Schon der münstersche Historiker Dr. Daniel Schmidt war in seiner Voruntersuchung zum Schluss gekommen, dass der Dichter nicht unmittelbar an Kriegsverbrechen beteiligt war, sehr wohl aber das NS-Regime aktiv gestützt habe, in eigener Initiative dafür eingetreten sei. (…)“ Am Rande bemerkt: Dr. Schmidt ist seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter am hiesigen Institut für Stadtge-schichte. Karl Wagenfelds Rolle als Wegbereiter und Unterstützer der Nazis bereits vor und auch nach 1933 ist somit in Gelsenkirchen seit längerer Zeit bekannt. Um so unverständlicher, dass die Stadt Gelsenkirchen unserer Bitte um eine entsprechende Stellungnahme, wie sie mit Karl Wagenfeld als Namensgeber weiter umgehen will, bisher nicht nachgekommen ist.

Während Karl Wagenfeld in Buer als NS-belasteter Namensgeber fortwirkt, thematisieren verschiedene Akteure der Gelsenkirchener Stadtgesellschaft im 80. Jahr nach der Machtübergabe an die Nazis die Ereignisse im Jahr 1933 mit einer ganzjährigen Veranstaltungsreihe unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters – verbunden mit der Frage “ … was bedeutet das für heute?“ Die Antwort ist auf der Webseite der Stadt Gelsenkirchen nachzulesen: „Die Erinnerung an die Zerstörung von Demokratie und menschlichem Zusammenleben hat auch die wichtige Funktion, Konsequenzen für die Gegenwart zu reflektieren und – soweit es geht – aus Geschichte zu lernen.“ Das bedeutet nach unserem Verständnis auch, einem Mann wie Karl Wagenfeld ein ehrendes Gedenken als Namensgeber für eine Straße im öffentlichen Raum der Stadt Gelsenkirchen zu versagen.

Der „Karl-Wagenfeld-Weg“ in Buer soll nicht länger einen Mann ehren, der eine menschenverachtende Ideologie vertrat und dem Nationalsozialismus mehr als zugetan war, sondern soll als „Werner Goldschmidt-Weg“ ein mahnendes Beispiel dafür sein, wohin Rassismus und Fremdenfeindlichkeit führten – ganz im Sinne der oben erwähnten Frage: “ … was bedeutet das für heute?“

Exkurs: Karl Wagenfeld, Wegbereiter des Nationalsozialismus

Karl Wagenfeld und die NSDAP

In einem Brief an seinen nationalsozialistischen Freund Heinrich Glasmeier begründete Karl Wagenfeld 1933 seinen Eintritt in die NSDAP: „Was ich da an Eindrücken gewonnen habe, hat mir die unbedingte Notwendigkeit klar gemacht, dass ich, wenn meine Lebensarbeit nicht geschädigt werden soll, unbedingt der N.S.D.A.P. beitreten muss. […] Dass das keinen Gesinnungswandel bedeutet, wissen Sie. Wer in mir einen Konjunkturjäger sehen sollte, dem schlage ich […] in die Fresse. […] und hoffe, dass wir jetzt noch besser als früher Schulter an Schulter für unsere deutsche Sache arbeiten können.“

Fremdenfeindliche und Rassistische Anschauungen

„Neger, Kaffern und Hottentotten sind Halbtiere, Fremdrassige sind Volksverderber und Schädlinge, Menschen in Krüppel- und Idiotenanstalten, in Fürsorgeheimen und Strafanstalten sind körperlich und geistig Minderwertige.“ Auch dieser Satz stammt von Karl Wagenfeld, im Westfälischen Autorenlexikon wird Rainer Schepper zu diesem Menschen- und Weltbild von Karl Wagenfeld zitiert: „Es ist jenes Menschenbild, das der Nationalsozialismus zur Errichtung seiner Ideologie vom Herrenmenschen und Untermenschen, zum Erlass der Nürnberger Gesetze vom 16. September 1935, zur Euthanasie geistig und psychisch kranker Menschen, zum Kampf gegen alles ‚Artfremde‘, zum Krieg gegen ‚Frankreichs Hass‘ und ‚Polens Gier‘ benötigte und benutzte.“

Hasspropaganda

Ein weiteres Beispiel für die Gesinnung Karl Wagenfelds und seinem Verständnis von „Heimatschutz“ ist seine Rede „Westfalens Jugend an die Front!“ auf dem Westfalentag auf der Hohensyburg am 16.
September 1934, in der er u.a. sagte: „ (…) Dem, was sich als schädlich für die Wiedergeburt des deutschen Menschen, für das Werden deutscher Volksgemeinschaft, in den Weg stellt, ihm Euer Schwert! Es müssen nicht bloß Schädlinge beseitigt, es müssen auch noch viele abseits Stehende gewonnen werden.“ Noch nach seinem offiziellen Ausscheiden als Vorsitzender des Heimatbundes äußerte sich der von den Nazis mehrfach ausgezeichnete und finanziell geförderte Karl Wagenfeld in öffentlichen Erklärungen positiv und unterstützend zum NS-Regime. Mindestens bis 1936 sind Loyalitäts- und Unterstützungserklärungen für Hitler und das NS-Regime überliefert. Eine „Kommission Straßennamen“ in Münster kam jüngst zu dem Forschungsergebnis, dass „Karl Wagenfeld sich aus voller Überzeugung, nicht aus opportunistischen Gründen, dem NS-Regime angedient hat. Auf seine Arbeit vor 1933 konnte die nationalsozialistische Ideologie aufbauen.“

Exkurs, vergl. dazu: Stadt Münster, Namensgeber: Karl Wagenfeld“

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„Wir haben es doch erlebt“ – Das Ghetto von Riga

Erinnerung an den systematischen Massenmord in Riga

„Wir haben es doch erlebt“ – Das Ghetto von Riga, so lautet der Titel des dokumentarischen Films von Jürgen Hobrecht, den Gelsenzentrum e. V. in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräber-fürsorge, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V. und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Kreis-vereinigung Gelsenkirchen (VVN-BdA) am 31. Otober 2013 ab 19:30 Uhr in der „flora“, Florastraße 26 in Gelsenkirchen zeigt. Der Film „Wir haben es doch erlebt“ und auch die Ausstellung „Bikernieki – Wald der Toten“, die einige Tage später im neuen Hans-Sachs-Haus Gelsenkirchen eröffnet wird, thematisieren die Deportation deutscher Juden nach Riga, ihre Ermordung und das Gedenken daran.

Der Filmemacher Jürgen Hobrecht hat über viele Jahre hinweg die Spuren der mit dem Namen „Riga“ verbundenen NS-Verbrechen und die damit verknüpften Lebens- und Leidenswege der Ermordeten und der wenigen Überlebenden recherchiert. Seine erschütternde Dokumentation begibt sich an die Orte des Geschehens in Lettland, zeigt aber auch, wie akribisch die Deportationen in Deutschland vorbereitet wurden. Die Veranstalter haben Jürgen Hobrecht nach Gelsenkirchen eingeladen, dieser wird nach der Vorführung Fragen des Publikums beantworten.

Rund 25.000 Juden aus Deutschland wurden ab Herbst 1941 nach Riga verschleppt, Hauptstadt des von Hitlers Wehrmacht besetzten Lettland. Zwischen November 1941 und Oktober 1942 fuhren 25 Züge der Reichsbahn mit ihrer Menschenfracht aus 14 Städten – darunter u.a. Gelsenkirchen, Dortmund, Münster und Bielefeld – nach Riga. Unmittelbar zuvor waren die bis dahin im Ghetto von Riga internierten ca. 27.000 lettischen Juden und Jüdinnen in einem Massaker ermordet worden – das Ghetto wurde „freigeschossen“ sagt Margers Vestermanis, selbst Überlebender des Holocaust in Lettland. Die SS schaffte mit dieser Mordaktion Platz für die Neuankömmlinge aus Deutschland. Tausende der Deportierten wurden bereits direkt nach ihrer Ankunft in Riga erschossen. Diejenigen, die das Ghetto lebend erreichten, erlitten hingegen ein jahrelanges Martyrium in Konzentrationslagern und Unrechtsstätten, an dessen Ende auf die meisten Menschen ebenfalls der Tod wartete.

Von den 24.605 in den Jahren 1941 und 1942 nach Riga deportierten jüdischen Menschen aus dem so genannten „Großdeutschen Reich“ überlebten unter unsäglichen Leiden und Qualen nur 1.073. Von den 355 Gelsenkirchener Juden – am 27. Januar 1942 nach Riga verschleppt – wurden 307 in Riga und Umgebung ermordet. Allein bei einer Massentötung im Zuge der Auflösung bzw. Räumung des Rigaer Ghettos am 2./3. November 1943 ermordete die SS und ihre Helfer 87 Gelsenkirchener, darunter zwanzig Kinder.



Bundesminister a.D. Wolfgang Tiefensee übernimmt Schirmherrschaft

Der Dokumentarfilm ‚“Wir haben es doch erlebt“ – Das Ghetto von Riga‘ wird in einer Reihe von Veran-staltungen zwischen dem 10.10. und dem 10.12. in bisher 35 Städten präsentiert. Bundesminister a.D. Wolfgang Tiefensee, Vorsitzender von „Gegen Vergessen für Demokratie e.V.“, hat die Schirmherr-schaft für die Veranstaltungsreihe übernommen.

"Wir haben es doch erlebt" - Das Ghetto von Riga, so lautet der Titel des dokumentarischen Films von Jürgen Hobrecht, den Gelsenzentrum  e. V. in Kooperation mit dem Volksbund  Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Kreisvereinigung  Gelsenkirchen (VVN-BdA) und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V. am 31. Otober 2013 ab 19:30 Uhr  in der "flora", Florastraße 26 in Gelsenkirchen zeigt.

„Wir haben es doch erlebt“ Das Ghetto von Riga – so lautet der Titel des dokumentarischen Films von Jürgen Hobrecht, den Gelsenzentrum e. V. in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Kreisvereinigung Gelsenkirchen (VVN-BdA) und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V. am 31. Otober 2013 ab 19:30 Uhr in der „flora“, Florastraße 26 in Gelsenkirchen zeigt.
Foto: © Phönix Medienakademie, Jürgen Hobrecht

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Friedlicher Protest gegen Rechtspopulisten in Gelsenkirchen

Brauner Spuk war schnell vorbei

Anwohner und rund 80 Gegendemonstranten hatten sich spontan versammelt und waren sich einig: „Die“ brauchen wir hier nicht. Gemeint war die kleine Gruppe der rechtspopulistischen Splitterpartei „Pro Deutschland“, die am Mittwoch Nachmittag im Rahmen ihrer „Wahlkampftour“ in Gelsenkirchen-Schalke Station machte.

Foto: Karin Richert

Foto: Karin Richert

Die gezielten Provokationen der Rechten griffen auch in Schalke nicht, die rassistischen Parolen der Islamfeinde verhallten ungehört – sie wurden von den Gegendemonstranten lautstark mit Topfdeckeln, Sirenen, Trillerpfeifen und „Nazis raus“-Rufen übertönt. Die von einem Großaufgebot der Polizei abgeschirmte Kundgebung der Rechten erzielte keinerlei Außenwirkung. Schon nach kurzer Zeit war der braune Spuk in Gelsenkirchen wieder vorbei.

Foto: Karin Richert

Foto: Karin Richert

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Konsequenter Kampf gegen Krieg und Faschismus

Fritz Rahkob – Widerstand leistender als Vorbild

Ein Platz in der Gelsenkirchener Innenstadt zwischen Hans-Sachs-Haus und Bildungszentrum trägt seinen Namen, vor seinem letzten Wohnort an der Liebfrauenstraße erinnert ein Stolperstein an den kommunistischen Widerstandskämpfer Fritz Rahkob. Von der NS-Terrorjustiz wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung“ zum Tode verurteilt, wurde Fritz Rahkob 24. August 1944 in der Untersuchungshaftanstalt Stuttgart ermordet – heute vor 69 Jahren.

Der 1885 geborene Fritz Rahkob war bereits ab 1905 in der Arbeiterbewegung aktiv und 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Rotthausen. Nach der Eingemeindung von Rotthausen nach Gelsenkirchen nahm Rahkob vor allem an den Arbeiterkämpfen in Gelsenkirchen teil und wurde Mitglied im Einheitsverband der Bergarbeiter in der RGO (Revolutionären Gewerkschaftsopposition).

Da er bereits 1920 in die KPD eingetreten war, ließ nach der Machtübergabe an die Nazis seine Verhaftung nicht lange auf sich warten. Von 1933 bis 1938 wurde Rahkob von der NS-Diktatur in sogenannte „Schutzhaft“ genommen. Auch nach seiner Haftentlassung, noch immer der festen Überzeugung, man müsse den Krieg und den Faschismus aktiv bekämpfen, schloß sich Rahkob der Widerstandsgruppe um Franz Zielasko an, die u.a. in Gladbeck, Oberhausen, Essen und Gelsenkirchen aktiv war. Die Gruppe wurde verraten, im August 1943 verhaftete die Gestapo fast 50 Antifaschisten, darunter auch Fritz Rahkob. Franz Zielasko wurde bei den anschließenden Verhören zu Tode gefoltert, Fritz Rahkob und andere Kameraden wurden vom so genannten „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und von NS-Henkern ermordet.

Die Erinnerung an die Frauen und Männer unterschiedlichster lebensgeschichtlicher und politischer Prägung im vielfältigen Widerstand gegen das Terrorregime der Nazis soll uns heute Mut machen, im Alltag mehr Zivilcourage gegenüber Rassismus, Neonazis, Gewalt und rechtem Gedankengut zu zeigen. Zivilcourage in einer Demokratie nicht mit dem gleichen Gefährdunspotential für Leib und Leben verbunden wie Widerstand in einer Diktatur – doch beides braucht Mut.

Fritz Rahkob -  nach den schweren Jahren in so genannten "Schutzhaft" war sein Mut und Widerstandswille  ungebrochen.

Fritz Rahkob um 1938 – auch nach den schweren Jahren in so genannten „Schutzhaft“ war sein Mut und Widerstandswille ungebrochen. (Foto: Karlheinz Rabas.)

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Vergessener Widerstand

80. Jahrestag des gewaltsamen Todes von Oskar Behrendt

An das Leben, Wirken und den gewaltsamen Tod des Antifaschisten Oskar Behrendt erinnert eine kleine Gedenkveranstaltung, die am Montag, 26. August 2013 um 18:00 Uhr an der Küppersbuschstraße 25 in Gelsenkirchen stattfindet. Vor diesem Haus, dem Wohnort von Oskar Behrendt, verlegte Gunter Demnig am 1. August 2011 einen Stolperstein in Gedenken an den kommunistischen Widerständler.

Oskar Behrendt stellte sich frühzeitig den Nazis entgegen. Er hatte den Mut, aktiven Widerstand zu leisten – der engagierte Antifaschist bezahlte dafür mit seinem Leben. Am 17. August 1933, einen Tag nach seiner Verhaftung, starb Oskar Behrendt im Gelsenkirchener Gerichtsgefängnis an den Folgen der dort durch Nazischergen erlittenen Folter. Seine mutmaßlichen Mörder wurden in einem nach 1945 eingeleiteten Gerichtsverfahren „aus Mangel an Beweisen“ freigesprochen.

Oskar Behrendt - sein Friedenswillen soll uns heute eine Mahnung sein. (Foto_mit freundlicher Genehmigung der Familie Behrendt)

Oskar Behrendt – sein Friedenswillen soll uns heute eine Mahnung sein.
(Foto mit freundlicher Genehmigung der Familie Behrendt)

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